Von Krankheit, Rebellion und Hingabe
Der Monat März begann mit einer verschleppten Bronchitis. Ein Anfall starker Atemnot und Erstickungsangst ließ mich den kassenärztlichen Notdienst anrufen. Dort hieß es, das sei ein Fall für die 112. Die Notärztin diagnostizierte eine Lungenentzündung (die sich später jedoch nicht bestätigte) und ließ mich ins Krankenhaus einweisen. Über die Erfahrung könnte ich bereits eine ganze Geschichte schreiben. Mich entsetzte diese eine Nacht im Dreibettzimmer derart, dass ich mich am nächsten Tag selbst entließ. Obwohl ich hier als Patientin mit unserem Gesundheitswesen und dem vielen konfrontiert wurde, was ich als nicht stimmig und nicht artgerecht erlebe, bin ich dankbar für die Medikamente, die mich wieder atmen ließen, dankbar für zugewandtes medizinisches Personal (die Minderheit) und DASS es überhaupt ein Gesundheitssystem gibt. Danke an meine fürsorgliche und tatkräftige Tochter, die ein stärkendes Essen kochte, das Häuschen putzte, mich abholte und wieder nach Hause fuhr. Puh...
Die Folge der Krankheit war, dass ich diverse Coachings sowie den 2. Nordlichter-Geburtstag, meine Teilnahme beim Special-Call mit Team und Gästen beim Onlinekurs DAS INNERE NAVI absagen musste und eine Woche in der Klinik fehlte. Das mag ich ja gar nicht gern. Gleichzeitig brachte die Erkrankung mich wieder und auf spezielle Art mit meinem Namen in Kontakt, den mir mein Clan im Jahrestraining 2023 gegeben hatte: Hingabe... Nochmals ging es für mich darum, tiefer zu akzeptieren, dass Krankheit, Versehrtheit, Sterben und Tod genauso zum Leben gehören wie Geburt, Gesundheit, Wachsen und Werden, in der eigenen Kraft sein und mich zutiefst lebendig fühlen. Mein Kopf hat das längst verstanden, doch bis eine solche Wahrheit im ganzen System landet und tatsächlich gefühlt und verkörpert werden kann, das dauert...
Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht - ein Treffen mit meinem fast 85jährigen Vater
Passend zu dem Thema, das mich beschäftigt hatte, traf ich mich zum 2. Mal mit meinem Vater zum Thema Krankheit, Sterben und Tod. Wir hatten kürzlich bereits ein sehr berührendes Gespräch erlebt und viele Fragen miteinander bewegt. Es tat ihm und mir so gut, die Ängste und auch die Wünsche zu benennen. Mein Vater fuhr damals sehr erleichtert und dankbar wieder nach Hause. Durch dieses Gespräch sind wir uns auf einer ganz neuen Ebene näher gekommen. Bei dem Treffen im März erstellten wir eine Patientenverfügung und eine Vorsorgevollmacht.
Und damit ich auch wirklich tief begreife, dass beides gleichzeitig da ist, fand ich eine kleine Blaumeise tot im Ofen der Jurte, während die Krokusse in voller Pracht blühten. Sterben und Leben, Werden und Vergehen...
Jahreskreisfest Ostara = Frühjahrstagundnachtgleiche
Zum Vollmond am 14. März trafen wir uns in meiner Jahreskreisgruppe, um - etwas vorfristig - die Frühjahrstagund-nachtgleiche miteinander zu feiern. Ich war sehr mit der Gleichzeitigkeit von Hell und Dunkel, Winter und Frühling beschäftigt und tatsächlich ging das nicht nur mir so, sondern in einigen Leben gab es Turbulenzen oder Wellen. Ja, so ist es in dieser Zeit, wenn Winter und Frühling miteinander ringen und wenn die Situation in der Welt ist, wie sie derzeit ist. Wir hörten in einer Redestabrunde voneinander, fühlten mit und bezeugten uns. Im Schummerlicht der Jurte bemalten wir Gänseeier. Nach nur 3 Minuten zwitscherte ein kleiner Zaunkönig (mein Timer) und das war das Signal, das Ei an die nächste Frau weiterzugeben. Zum Schluss bekam jede Frau ihr Ei mit Spuren jeder anderen Frau wieder zurück.
In einem kleinen Ritual legte jede Frau drei Samen in einen mit Muttererde gefüllten Blumentopf. Sie stehen für das, was in diesem Jahr wachsen, blühen und reifen will. Ich war gleich danach für 12 Tage unterwegs und konnte mich nicht um meine Samen kümmern. Doch als ich zurückkam, sah es in meinem Topf so aus. Danke, Rainer!
9. Online Summit der Pioneers of Change
Ebenfalls im März fand der Summit zum Thema REGENERATION - KRAFT FÜR EINE LEBENDIGE WELT statt, bei dem Vivian Dittmar in einem Pre-Opening mit Martin Kirchner und Hemma Rüggen über den Wandel in der Krise sprach. HIER (KLICK) kannst Du Dir das Interview auch jetzt noch anschauen. Es ist ein schonungsloses und sehr klares Hinschauen.
Gestrickt
Es tat mir gut, die pflanzengefärbte, am Spinnrad gesponnene Wolle in den Farben des Regenbogens zu verarbeiten. Im März beendete ich das nur 100 g leichte Dreieckstuch mit 2 Metern "Flügelspannweite" und 80 cm Länge in der Spitze.
Es fühlt sich wunderbar kuschelig an und passt zu vielen meiner Sachen, weil ich gern einfarbig trage und jede Farbe im Tuch vorkommt. Gleich danach schlug ich ein Paar Socken in Größe 42 für meinen Sohn an, die ich ihm beim Besuch in Leipzig schenkte, ohne ein Foto gemacht zu haben. Und dann kamen pflanzengefärbte Minis zum Einsatz. Sie werden sich in Ringelsocken für mich selbst verwandeln.
Ritueller Abschluss der Gestaltungstherapiegruppe
Zwei Tage vor der Reise in Deutschlands Süden fand der gemeinsame Abschluss meiner 81. Gestaltungstherapiegruppe statt. Wir verbrachten den Tag am wilden Ostseestrand. Jeder Mensch gestaltete mit all dem, was der Strand uns so großzügig zur Verfügung stellte, eine Abschiedsgestaltung, die im Anschluss von der gesamten Gruppe bezeugt und gewürdigt wurde. Es war berührend, verbindend, schön und tief.
Sohn- und Schwiegertochterbesuch in Leipzig
Auf dem Weg zum Life Intensive im Schloss Tempelhof fuhr ich - wie immer, wenn es weit in den Süden geht - über Leipzig. Ich traf mich mit P. und W. im Koreanischen Restaurant...
...und übernachtete in ihrer ersten gemeinsamen Wohnung, in die sie kurz zuvor aus verschiedenen WGs gezogen waren. Es ist nicht nur eine toll geschnittene, lichtdurchflutete Wohnung; ich freue mich auch mit den beiden, dass sie ihr Leben nun noch einmal anders miteinander teilen. Schön!
Gefühle als Kraft - Life Intensive mit Vivian Dittmar
Nach dem Onlinekurs GEFÜHLE ALS KRAFT (KLICK) gab es beim Live Intensive über ein Wochenende für alle Teilnehmenden aus den stattgefundenen GaK-Kursen die Möglichkeit, Vivian bei der exemplarischen Arbeit mit einzelnen Menschen zu erleben - dieses Mal in einem Kreis von über 70 Frauen und Männern. Es war so berührend, die tiefen Heilungsprozesse bezeugen, im eigenen System erleben und mit Raum halten zu dürfen. So eine Diversität an Erfahrungen, dass alle Menschen sich in den verschiedensten Themen wiederfanden, die dort bewegt wurden. Das Live Intensive fand in der Gemeinschaft Schloss Tempelhof (KLICK) statt. Danke, dass ich kurzfristig in die Assistenz berufen wurde. Ich mag es sehr, mich in Präsenzveranstaltungen, die meinen tiefsten Werten entsprechen, dienend zur Verfügung zu stellen.
Zu Beginn des Live Intensives wurden lebendige Kunstwerke zu den fünf Grundgefühlen WUT, TRAUER, ANGST, FREUDE und SCHAM aufgebaut, so dass die Gefühle auch als symbolische Gestaltungen mit uns im Raum waren. Einen Abend tanzten wir nach Livemusik von dem begnadeten Musiker Arvin Yunus Can (KLICK) und dem lebendigen Christian durch die Gefühle. Die Clan-Struktur und tägliches Einchecken in der kleinen Runde ermöglichte den Teilnehmenden, mit all dem, was durch die kraftvollen Prozesse in ihnen berührt wurde, gehört und gehalten zu sein. Ich bin voller Demut, wieviel Heilung hier stattfinden konnte.
4. Ausbildungswoche Lebensweise Coaching Ausbildung
Weiter ging es dann ins Chiemgau ins Seminarhaus AUF HEFT in Riedering (KLICK). Dieser Ort ist uns inzwischen so vertraut. Das Lebensweise Jahrestraining mit vier Wochenmodulen hat hier stattgefunden. Das erste Ausbildungsjahr mit drei Präsenzwochen ebenfalls. Wir kennen den Platz also inzwischen in allen Jahreszeiten, so dass es sich anfühlt wie ein nach Hause kommen.
Im zweiten Ausbildungsjahr geht es um Beziehungen. Diese erste Woche stand unter der Überschrift DIE EVOLUTION DER BEDÜRFNISSE. Ich bin noch immer am Verstoffwechseln und Integrieren.
...und war die letzten Tage für die Reinigung der Bäder und Toiletten zuständig.
Auf dem Rückweg fuhren wir wieder über Leipzig und besuchten unsere Freundin Jeannette, die uns köstlich bekocht hatte und deren Familie uns auf unseren Zwischenstopps auf ihrem Landeplatz willkommen heißt. Danke, liebe Jeannette!