Donnerstag, 28. Februar 2013

Gefärbt

Meistens nutze ich zum Färben Einkochtöpfe mit Thermostat. Manchmal jedoch gibt’s ein Feuerchen, ein Dreibein aus Holz und einen Topf mit Henkel, der sich über das Feuer hängen lässt. Diesmal köchelte ein Sud aus Apfelbaumrinde im Topf. Der Strang handgesponnener Wolle ist übrigens das Erstlingsgarn einer Spinnanfängerin. Eine Patientin beendete ihre Therapie, bevor die Wolle verzwirnt war. Um die Spulen wieder leer zu bekommen, verzwirnte ich das Garn, wickelte es zu einem Strang mit 4 m Umfang und nutzte es jetzt für diese Mehrfachfärbung.

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Und hier noch ein Blick auf die Blau-Grün-Türkisfärbungen.

Blau-Grüntöne1

Montag, 25. Februar 2013

Pflanzenfärbungen

Hach, diese Farben muss ich einfach mit Euch teilen. Sind sie nicht wunderschön?

Pflanzenfärbungen kardiert1

Blau- und Grüntöne werde ich heute färben. Dafür reaktiviere ich meine Indigoküpe aus Ulrike Bogdans Indigo-Onlinekurs. Gelb gefärbte Wolle im Kammzug ist ebenfalls schon eingeweicht. Sie soll zu kräftigen Grüntönen überfärbt werden.

Gelbtöne zum Überfärben

Außerdem kardierte ich pflanzengefärbte Kammzugreste zu feinen in sich melierten batts.

Pflanzenfärbungen kardiert

Es sind über 500 g, so dass es auch für ein größeres Projekt ausreichen sollte. Ich freue mich schon auf das Spinnen und die feinen Farbwechsel.

Eine schöne Woche wünsche ich Euch! Meine beginnt bunt. Ein freier Montag ist schon ein Geschenk…

Samstag, 23. Februar 2013

Das Spinnen am Spinnrad

Am Samstag in einer Woche, dem 09. März, findet hier in der Wollwerkstatt in Nordwestmecklenburg von 10.00 – 18.00 Uhr ein Grundlagenkurs statt, bei dem das Spinnen am Spinnrad erlernt werden kann. (Eine Teilnehmerin ist kurzfristig verhindert, so dass jetzt wieder ein Platz frei ist. Dieser Kurs ist nun zwar ausgebucht, aber gern kann Interesse für einen späteren Kurs angemeldet werden.) Wer also einen gemütlichen, versponnenen Tag erleben und mit seinem ersten Strang am Spinnrad gesponnener und verzwirnter Wolle nach Hause gehen möchte, der kann unter jana.muchalski@web.de den Flyer mit den Details anfordern.

9 - Regenbogen-Single spinnen

Zum Inhalt des Kurses: Du erfährst etwas über die Funktionsweise eines Spinnrades, lernst die verschiedenen Arbeitsschritte beim Aufbereiten von Rohwolle kennen, es gibt ein wenig Faser(fühl)kunde und einen theoretischen Mini-Exkurs in die Welt der Pflanzenfärberei. gewaschen, kardiert, gesponnen und verzwirnt

Und keine Sorge – bis jetzt hat jeder Mensch, der es wollte, innerhalb von maximal drei Stunden das entspannte Spinnen gelernt.

Montag, 18. Februar 2013

Gefilzte Tischblüten…

Tischblüten

…könnt Ihr im März beim Wochenend-Filzkurs in der Wollwerkstatt im Häuschen herstellen. HIER stehen die Details.

Tischblüte 4

Ich filze übrigens gerade eine Tischblüte in Graustufen. Auch schön!

Sonntag, 17. Februar 2013

Ein neuer Zwischenstand…

…ist beim Buntfilz erreicht. Nun wartet er auf das Besticktwerden und auf das, was ich noch mit ihm vorhabe. Dafür warte ich auf eine Lieferung von boesner.

Buntfilz Zwischenstand Detail

Buntfilz Zwischenstand

Das ist eine für mo bestimmte Wunsch-Spinnerei, die sich auf die Reise nach Hannover macht.

Badende Coils

Und ansonsten bin ich gerade am Kardieren von frisch gewaschener Bentheimer Wolle. Milchschaf-Rohwolle, braune Merino-Rohwolle mit blonden Spitzen und wunderschöne graumelierte Pommernwolle habe ich vorsortiert. Einen Teil davon werde ich waschen und einen Teil zum Aus-der-Flocke-spinnen aufheben. Ich bereite nämlich gerade einen Spinnkurs für Anfängerinnen vor – so einen richtig schönen Grundlagenkurs mit allem Drum und Dran, was werdende Spinnerinnen so brauchen, wissen und können wollen. Da er schon ausgebucht ist, habe ich ihn gar nicht öffentlich ausgeschrieben.

Falls jemand von Euch auch das Spinnen am Spinnrad lernen möchte, können wir gern nach einem Termin schauen, an dem ein nächster Anfängerkurs stattfinden kann. Meldet Euch einfach bei jana.muchalski@web.de

Mittwoch, 13. Februar 2013

Meine eigene Filzlust…

…wächst durch einen Kurs ungemein. Nachdem ich am freien Montag meinen Kalendereinband beendet hatte, gönnte ich mir diese größere Spielerei mit Farben und Formen. Juhu!

ausgelegt 2

Filzen und walken werde ich erst am Wochenende. So lange liegt die bunte Fläche mit 1,05 x 1,05 m auf meinem Arbeitstisch in der Werkstatt und leuchtet vor sich hin.

Dienstag, 12. Februar 2013

Filzkurs Rückblick

Die zwei Kurstage liegen hinter uns und mein freier Tag ist auch vorbei. Zeit also, einmal zurückzuschauen. Die Filzerinnen sind inzwischen wieder wohlbehalten zu Hause gelandet. Ein vergessener Vorfilz…

Anitas Vorfilz

…wird zu Anita reisen, ein Magnetverschluss macht sich heute auf den Weg zu Ramona. Meinen Einband habe ich gestern zu Ende gefilzt. Nun wird er noch bestickt.

Mein Kalendereinband

Wir haben einige durchaus frustrierende Erfahrungen machen dürfen, nicht wahr, Silke? Der Einband schrumpfte in einer Richtung deutlich stärker. Die andere wollte einfach nicht kleiner werden. Das gab mir ein Rätsel auf, denn bei vier in Kreuzlage ausgelegten Schichten verhält sich die Wolle so nicht. Des Rätsels Lösung war – Silke hatte bereits bei drei Schichten aufgehört und das Vorfilzmotiv aufgelegt. Da der Untergrund einfarbig war, fiel es optisch nicht auf, aber der Schrumpfungsfaktor beider Seiten war natürlich unterschiedlich. Beim “In-die-Form-zwingen” gibt es auch Grenzen. Das erlebten wir am eigenen Leib (= Einband). Beim Ziehen mit der Kombizange entstand ein Loch, dem nur noch mit dem Leiterstich beizukommen war. Nun ja – eindrucksvoller kann man an die Bedeutung des Schrumpffaktors, der u. a. von der ausgelegten Faserrichtung abhängig ist, wohl nicht erinnert werden.

Bucheinband A5 Silke

Vom Handling her werde ich den nächsten Kurs mit diesem Thema anders strukturieren und den Filzerinnen nicht einen ganzen Tag lang Zeit lassen, um verschiedene Farbverläufe auszuprobieren. Mein Wunsch war zwar, ihnen mehrere Farberfahrungen zu gönnen, aber die können ja durchaus später auch noch zu Hause ausprobiert werden. Diesmal entstand am zweiten Kurstag – beim Filzen der Kalendereinbände -  Zeitdruck und das ist gar nicht schön. Gut, wir haben dann einfach überzogen, bis alle halbwegs fertig waren, aber das ist natürlich nicht Sinn und Zweck einer zeitlichen Planung.

Das ist Ramonas A6-Ringbuch-Hülle…

Ringbuchhülle A6 Ramona

Ramonas Ringbuchhülle fertig

Notiz für mich: In die Planung muss außerdem genügend Zeit für diese außerordentlich belebenden Zwischendurchsperenzchen einfließen. Schließlich treffen sich bei solchen Gelegenheiten immer faserverliebte kreative Frauen, die sich auch mit den eigenen Dingen gegenseitig inspirieren. Hier zum Beispiel zeigt Anita ihre Lama- und Alpakafasern. Sie hat nämlich die größte Lamaherde im Osten Deutschlands und sitzt HIER sozusagen an der Kuschelquelle.

Faserschau

Danke für Deinen Vortrag über die interessanten Tiere, Anita! Und im Namen meines Spinnrades – danke für die feine Faser!

Astrids Vorfilzmotiv ausgelegt

Astrid zeigte ihre einzigartigen Origami-Ohrringe – wahre Kunstwerke, von denen ich leider kein Foto habe, das ihnen auch gerecht wird.

Anitas Einband

Das Schöne bei solchen Kursen ist auch, dass einer zum nächsten führt: Silke werde ich beim Reservierungsfärben wieder sehen. Ramona kommt schon in drei Wochen zum Spinnkurs für Anfänger vorbei. Anita wird sich hier einen Regenbogen mit Pflanzen färben.

Bei Astrid (ist das nicht die tollste Jacke der Welt!?!?)…

Astrid in Häkeljacke

…werde ich selbst einen Kurs besuchen, bei dem ich lerne, aus den braunen großen Versandtaschen ein Fotoalbum herzustellen. Darauf freue ich mich auch schon!

Kommt gut wieder im Alltag an und schmückt ihn mit den leuchtenden Farben, der Weichheit und der Wärme der Wolle. Und wenn Ihr Eure weich eingehüllten Termine anschaut, freut Euch! Bis bald!

Sonntag, 10. Februar 2013

Farbverlaufsvorfilzvorführfotos ;)

Und jetzt ganz schnell sprechen:

Farbverlaufsvorfilzvorführfotos

Frauenvorfilzvorführfoto

Kursergebnisse 1. Tag

Um 10.00 Uhr geht es weiter. Dann werden einige dieser Vorfilze zerschnitten, um auf verwandelte Weise zur Gestaltung von persönlichen Buch- oder Kalendereinbänden zu dienen. Ich bin gespannt. Gestern Abend wurde die Schablone berechnet und mit dem Entwurf begonnen.

Lieben Dank für Eure vielen Kommentare zu den letzten Posts!

Ihr könnt ruhig von weither anreisen. Dann gönnt Ihr Euch einfach ein tolles Wochenende. Vielleicht sogar ein verlängertes, mit Besuch der Ostsee und einem feinen Kurs zwischendurch. Die Frauen dieses Kurses reisten aus Waren an der Müritz, Rostock und Königswusterhausen an. Nur Astrid kommt ganz aus der Nähe und braucht nur einmal über die Ollndorfer Dorfstraße zu gehen.

Samstag, 9. Februar 2013

Filzkurs “Sanfte Verläufe – starke Kontraste”

So, jetzt sind nur noch die “Äpfel mit Knusperkruste” und die Vanillesauce für den Nachmittag vorzubereiten und dann können sie kommen – die Filzerinnen, die heute hier in der Werkstatt verschiedenste sanfte Farbverläufe filzen wollen. Morgen am zweiten Kurstag werden die Farbverlaufsfilze als Vorfilz zur kontrastreichen Gestaltung für ein persönliches Projekt genutzt.  Ihr werdet sehen…

Sanfter Farbverlauf

Farbverlaufsvorfilze

Sagte ich schon, dass ich es liiiiebe, hier im Häuschen Kurse zu geben!? Es war eine so gute Entscheidung!

Ich wünsche Euch auch ein schönes Wochenende!

Donnerstag, 7. Februar 2013

Noch ein spinnertes Experiment…

Das hier ist ein Corespun-Garn. Ich verwendete die Färbung Cosmea (BFL/Nylon mit Superwash-Ausrüstung) der Zauberwiese.

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Das besondere daran ist, dass dieses Garn elastisch ist und dadurch z. B. für eng anliegende Armstulpen oder einen Halswärmer mit dem Namen “Würgeschlange” geeignet wäre. Zwinkerndes Smiley

4.1.

Der innenliegende mit Fasermaterial umsponnene Kern besteht nämlich aus Hutgummi. Winke, Steph!

Dienstag, 5. Februar 2013

Spinnertes Experiment

Zuerst hatte ich mir südamerikanische Merinowolle in Streifen gerissen und der Länge nach so zerteilt, dass ich den gleichen Farbverlauf viermal zur Verfügung hatte.

Südamerikanische Merinowolle

Anschließend verspann ich die Abschnitte aus der Falte einhändig im langen Auszug. Da ich vorhatte, ein ultradickes Garn herzustellen, achtete ich darauf, den Singlefaden nicht zu dünn zu spinnen.

Im langen Auszug versponnen

Später wurde er mit entschieden zu viel Drall in S-Richtung navajoverzirnt. Nun konnte ich mir das nochmalige Verzwirnen des Dreifachgarnes mit wieder zu viel Drall in Z-Richtung leisten, da das Garn natürlich nach Ausgewogenheit verlangt. Und so spielte ich weiter, bis die Kapazität des Merino-Rades ausgeschöpft war und ich beim letzten Zwirngang bereits etwas nachhelfen musste, um das dicke Garn um die Häkchen herum auf die Spule zu bekommen.

Das Ergebnis sind auf gut 100 Gramm 6,40 m 24fädiges handgesponnenes Garn und eine neue Erfahrung.

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Ich werde das Tau mit in die Waschmaschine werfen und auf diese Weise eine Spielschnur für meine kleinen Neffen filzen. Damit ist die gerade entstehende Spielkiste um ein variables Spielzeug aus natürlichem Material reicher.

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@Alpi: Danke für Deinen fragenden Kommentar! Ansonsten wäre mir gar nicht aufgefallen, dass ich Euch den letzten Arbeitsgang doch glatt unterschlagen habe... Weil mein in diesem Moment zur Verfügung stehendes Spinnrad mehr nicht hergab, wickelte ich mir das Garn auf den Daumen, so dass der Anfangsfaden im Knäuel blieb und am Handgelenk herunterhing. Behielt Anfangs- und Endfaden in der Hand und hängte das Garn in eine Türklinke, zog es straff, löste es dann, wobei es sich zu einer Kordel verdrehte. Durch Ausschlagen verteilte sich der Drall gleichmäßig auf die ganze Länge. Mit einem Knoten wurde die Kordel gegen eventuelles Aufdrehen gesichert.