…ist vorbei. Hier seht Ihr die eindrucksvollen Ergebnisse der besonders produktiven Spinnerinnen im inzwischen traditionellen Garnkreis.
Nach einigen Art Yarn-Kursen in den unterschiedlichsten Bundesländern in Deutschland und einmal in der Schweiz war das der erste Spinnkurs für fortgeschrittene Spinnerinnen bei mir zu Hause. Ich bin sooo glücklich darüber, denn mein Konzept ging auf. Mir ist wichtig, eine Wohlfühlatmosphäre zu schaffen, in der es gelingen kann, aus dem inneren (Leistungs-)Druck aus- und in die Spinn- und Lebensfreude einzusteigen.
Deshalb war ich für die von weither angereisten Kursteilnehmerinnen auch auf der Suche nach einer empfehlenswerten Pension in der Nähe, deren Atmosphäre warm und herzlich ist und deren Angebote eine hohe Qualität aufweisen. Mit dem Kastanienhof bin ich mehr als fündig geworden. Vier Spinnerinnen übernachteten dort und waren allesamt begeistert. Das Frühstück war köstlich! Ich kann es bezeugen, denn ich war auch dort. Damit auch Ihr einen winzigen Einblick bekommt, hier ein Foto vom Frühstückstisch…
Auch das sind Kastanienhofbewohner – Mecklenburger Schneegänse…
Frisch gestärkt ging es auch am Sonntag wieder an die Räder. Im Art Yarn - Kurs ist es mein Ziel, die ganz persönliche “Handschrift” einer jeden Spinnerin zu würdigen und ihr trotzdem zu ermöglichen, den eigenen Handlungsspielraum zu erweitern, die eigene Komfortzone zu verlassen und sich auf unbekanntes Gelände zu wagen.
Die unterschiedlichen Spinn- und Zwirntechniken bilden das Fundament und sind somit die Grundlage, auf der nach und nach immer mehr Sicherheit entsteht und sich Kreativität und Spielfreude entwickeln können. Jede Technik braucht in der Umsetzung, im Erfahrenwerden ein wenig Zeit. Ich halte nicht viel von Ministrängen und dem Durch-die-Techniken-hetzen, sondern finde es günstiger, weniger Techniken zu lernen, aber dafür zu sorgen, dass die Handlungsabläufe dieser ausgewählten Techniken nicht nur mental verstanden, sondern erprobt und wiederholt werden, um ins Körpergedächtnis sinken zu können und dadurch reproduzierbar zu sein. Aber letztlich entscheidet jede Spinnerin selbst, welche Techniken sie lernen und welche Garne sie spinnen will.
Meine Lehrmethode ist es, der Spinnerin die jeweils gewünschte Technik an ihrem Spinnrad zu zeigen und ihr im Anschluss ein wenig auf die Finger zu schauen. Häufig sind nur klitzekleine “Zauberworte” nötig, die bereits für Erfolgserlebnisse sorgen. Mir macht es viel Freude mitzuerleben, wie sich die Spinnerinnen die Technik erschließen und ihr ganz individuelles Handling entwickeln.
Außerdem geht es natürlich um die gestalterischen Faktoren, die die Haptik und Optik eines Garnes beeinflussen können. Und derer gibt es soooo viele: Faserart, –stärke, –beschaffenheit, Stapellänge, Aufbereitungsart wie Flocke, kardiertes Vlies, Kardenband oder Kammzug, die eingesetzte Spinnweise, Farbe und/oder Farben…
…Spannung der Einzelfäden beim Verzwirnen, Drallstärke, Spinn- und Zwirnrichtung, der Winkel der Einzelgarne beim Verzwirnen, Kombinationen aus allem Vorgenannten. Und auch das ist nur ein Teil…
Ich stelle viele unterschiedliche Materialien zur Verfügung. Es gibt ein farbiges und ein naturfarbenes Materialbüfett. Außerdem richte ich eine Kardierstrecke mit zwei Kardiermaschinen und vielen verschiedenen “Faser-Leckerli” zum Einkardieren zur Verfügung. Es gibt Locken und Flöckchen und Glitzer und Glimmer, industrielle Effektgarne, schimmernde Edelfasern und groben Hanf...
Ein weiterer Schwerpunkt des Kurses ist die Frage: Wie entsteht Inspiration für mein ganz besonderes Garn? Wie lässt sich ein Musenkuss stibitzen? Wie kann es gelingen, aus den persönlichen Vorlieben und Eigenheiten auszusteigen und Neues auszuprobieren. Dabei ist die visuelle Inspirationsquelle nur eine von vielen…
Kritisiert wurde übrigens, dass das Wochenende viiiiiel zu kurz war. (Wobei ich mich über diese Kritik so richtig freue, denn schnell verfliegende Zeit ist gut gelebte Lebenszeit, nicht wahr!?) Filzstückchen und Federn einzuspinnen, haben wir zeitlich nicht mehr schaffen können. Einige der ausprobierten Techniken waren Dünn-Dick-Garn, Spiralgarn, wilder Netzzwirn, Coils, Beehives, Noppen, Überschläge, Corespun, Autowrap, Wildgarn, Löckchengarn und schnelle Coils.
Liebe Spinnerinnen Sabine, Nele, Bärbel, Monika, Gabi, Alex und Silke, es war mir eine Freude, Euch kennenzulernen oder Euch wieder zu sehen, mit Euch zu spinnen, zu lachen, zu reden, Köstlichkeiten zu verspeisen , die Wärme des Feuers und die Wärme acht verschiedener Frauen mit einer gemeinsamen Liebe zu erleben. Ich danke Euch für dieses wunderschöne wollig-bunte Wochenende und wünsche Euch bis zum (baldigen) Wiedersehen eine gute Zeit!
Für alle interessierten Spinnerinnen: Der nächste Art Yarn – Spinnkurs ist für das Wochenende 29./30. Juni 2013 geplant. Interesse bekundet Ihr mit einer Mail an jana.muchalski@web.de