Eine Woche unseres gemeinsamen Urlaubs verbrachten mein Gefährte und ich im Kinzigtal. Wir hatten ein ehemaliges Bienenhäuschen (KLICK) gemietet, das von der Gastgeberfamilie zu einem wundervollen kleinen Domizil ausgebaut wurde. Danke, liebe Annerose und lieber Stefan!
Hier nehme ich Dich mit auf einen Rundgang durch das Häuschen. Ist es nicht zauberhaft?
(Wieder einmal stelle ich mir die Frage, wieviel Wohnraum zum Leben wirklich nötig ist und meine Sehnsucht nach Minimierung wächst. Diese Frage und einige andere nehme ich aus dem Urlaub mit nach Hause...)
In der Feuerstelle zauberte ich fast allabendlich ein kleines Feuer. Wir saßen unter dem Sternen- oder Wolkenhimmel und schauten in die so lebendigen Flammen. Jedes Feuer fragt mich: Wofür brennst du? Lebst Du ALLES, wofür du brennst? Was gilt es in deinem Leben zu transformieren?
Und so gern mag ich es, bei einem Baum zu sitzen, dem Fallen der Blätter zuzusehen und dem Herbstwind zu lauschen. Aber auch hier stellen sich mir die herbstlichen Fragen: Was ist loszulassen? Was sind meine Samen dieses Jahres? Ebenso wie die Pflanzen bewege ich mich durch meinen zyklischen Wachstums- und Entfaltungsprozess, laufe ich durch die Verdichtung, in der es darum geht, dankend meine Samen für den nächsten Zyklus zu ernten und den unterstützendsten Zeitraum zu erspüren, an dem die Samen in die Erde kommen. Einige überwintern bereits im Boden, brauchen die Pause und die Kälte, andere warten auf den Frühling, bevor sie in fruchtbaren Boden wollen... Und das Sinken, Fallen, Loslassen, das Michanvertrauen ist immer wieder auch von ambivalenten Gefühlen begleitet. Einerseits soooo entspannend, andererseits - dann, wenn ich aus dem Vertrauen herausgefallen bin - ängstigt mich an dieser Phase das Nichtwissen.
Die Farben der Herbstblätter hatten es mir angetan und wie in jedem Jahr musste und muss ich Blätter sammeln, damit spielen, die Harmonie genießen, mich neu zentrieren und in den folgenden Tagen beobachten, wie Wind und Regen das Mandala zerzausen und verändern. Immerwährende Wandlung...
Ich registriere, was ich tatsächlich brauche, um im Urlaub erfüllt und lebendig zu sein: Ein gutes Buch, eine feine Mahlzeit (idealerweise selbstgesammelt (KLICK), Zeit zum Sinnieren und zum Spielen, Alleinzeit und Gemeinsamzeit, ein gutes Gespräch, Kerzenlicht oder Feuer und Draußenzeit in Wald und Flur. Und obwohl ich all das auch zu Hause haben kann, merke ich doch, dass es gut tut, an einem anderen Ort zu sein, um aus alltäglichen Abläufen und Gewohnheiten auszusteigen.
Wie ist es bei Dir? Was macht für Dich einen erfüllenden Urlaub aus?