…auch wenn es sehr lange dauerte, bis der Winter gehen konnte. Draußen und in mir…
Ich danke Euch allen für die vielen Nachfragen per Kommentar oder Email. Eine winterliche Sinn- und Zweifel
krise, durch eine mehrwöchige Erkrankung um den Jahreswechsel begünstigt, sorgte dafür, dass ich keinerlei Worte hatte. Von allem, was ich dachte und fühlte, war auch das Gegenteil wahr. Und nichts Klares gab es. Irritation, Ratlosigkeit und Traurigkeit bestimmten diese Zeit.
Es war nötig für mich, in den Rückzug zu gehen und in der Stille zu schauen, was ich von dem, was ich gerade lebe, weiter leben will und wovon ich mich verabschieden werde.
Meine Sehnsucht ruft nach Spiel- und Zwischenraum, nach Langsamkeit. Ich möchte nicht effektiv sein müssen. Stattdessen will ich viele Stunden an einem winzigen Filz herumsticken und mit jedem Stich ein wenig tiefer in diesen vergänglichen Moment sinken.
Ich werde mehr GemeinsamZeit mit meiner Familie verbringen, denn plötzlich ist das, was ich auf “irgendwann später” verschoben habe, nicht mehr möglich. Ich möchte meine Neffen Kolja und Milan aufwachsen sehen. Ich will und werde in der Absichtslosigkeit verweilen. Und ich genieße die alltäglichen Verrichtungen – ich koche und backe und putze und jäte Unkraut im erwachten Garten und bringe Samen und Pflänzchen in die Erde, denen ich dann beim Wachsen zuschaue. Ich lebe wieder.
Diese Entscheidungen haben natürlich Folgen. Ich werde (erstmal 2011) keine weiteren auswärtigen Spinn- oder Filzkurse geben. Die beiden
Kurse am kommenden Wochenende in Thüringen werden die letzten Effektgarn-Spinnkurse sein, für die ich reisen muss.
Und das sind frische Färbungen, die mitsamt dem anderen Material im Auto warten und morgen mit mir nach Thüringen reisen.