Seit Montag bin ich bereits wieder zu Hause. So reich und sehr besonders klingt und schwingt es in mir nach und braucht Zeit und Stille, um integriert zu werden. Wir waren zwölf Frauen, die unterschiedlicher nicht hätten sein können, kamen aus verschiedenen Himmelsrichtungen und ganz verschiedenen Leben zusammen, trafen uns auf Martinas Hof in Heidekaten und verbrachten laut Uhr und Kalender nur 3 ganze und zwei halbe Tage miteinander. Laut Kalender wohlgemerkt... Denn in Wirklichkeit war die Zeit so reich gefüllt und gefühlt, dass ein halbes Leben stattgefunden hat. In mir... In uns allen...
Selten habe ich eine so offene und so zugewandte, wertschätzende, liebevolle Frauenrunde erlebt, in der ALLES Platz haben durfte - die eigene Größe, das Tiefe, all die Gefühle, die uns so lebendig sein lassen, das Heitere, Leichte und Verspielte, die Lebenslust, aber auch die Trauer, die Wut, der Schmerz über erfahrene Verluste, Ängste und Zweifel. Immer wieder kamen wir an - in uns selbst, beieinander und im so unterstützenden JETZT, in diesem einzigartigen Moment, den wir miteinander teilten. Und so reihte sich Moment an Moment und es entstand eine Perlenkette aus unendlich kostbaren Augenblicken und sooo viel Verbundenheit.
Mögen wir uns diese Perlenkette aus Momenten der Wertschätzung, Liebe und Selbstermächtigung immer wieder neu um den Hals legen, auf dass sie unseren Herzraum berührt und Mitgefühl und Liebe in uns wachsen dürfen.
Ich freue mich so sehr, das Gedicht von Jeannette hier veröffentlichen zu dürfen, das im Camp aus ihrer Feder floss...
BEGEGNUNG
Wir sind uns begegnet
unterm hohen Himmel des Julis
mit dem, was wir hatten,
mit dem, was wir hofften,
und der Gier,
dieser Herzgier nach allem,
was berührt und verbindet.
Wir sind uns begegnet
in der Zwölfzahl
der Frauen, Wunder und Wunden.
Wir sind uns begegnet
in Mangel und Fülle,
in Aussaat und Ernte
und kehren der Liebe voll
nach Hause zurück.
Und über Wunden
wird werden
lauter Leichtes und Lichtes.
Jeannette Klinger