Dienstag, 28. Mai 2013

Sooooo schön….

…ist das Spielzeug für den besonderen Blick, das Renáta mir aus ihrer Heimat mitbrachte und zum Geschenk machte! Auch hier nochmal ein ganz HERZLICHES Dankeschön!

0Filz Kaleidoskop

Ich liebe es, mit dem Oktoskop vor dem Auge durch die Welt zu laufen und die Dinge NOCH schöner zu sehen oder graue Tage auf diese Weise zu bebunten. Um Euch daran teilhaben zu lassen, habe ich es anstatt vor mein Auge vor die Kamera gehalten und so durch die Küche geschwenkt. (Die Geräusche im Hintergrund entstehen durch den Backofen, der gerade einen Zwiebelkuchen bereitet.)

Viel Freude beim Gucken und einen guten Tag Euch!

Oktoskopschwenk

Montag, 27. Mai 2013

Gefilzte SitzFELLchen…

…werden manchmal auch WILD-FILZ genannt und das ganz berechtigt, denn ZAHM ist anders.

WILD-FILZ oder SitzFELLchenIn der Vorbereitung dieses Filzkurses hatte ich im Malraum unter dem Dach Rohwolle verschiedener Schafrassen zum Materialbüfett bereitgestellt. (Das war ursprünglich für draußen geplant; allerdings spielte das Wetter nicht mit und Wolle, die durch Dauerregen geht, sollte es auf vier Beinen tun, damit sie später zum Trocken ebenfalls auf vier Beinen durch den Wind laufen kann.)

Gewählt werden konnten Löckchen des Wensleydaleschafes in wollweiß und dunkel, helle und dunkle Bergschafwolle, weiße und silbergraue Locken des Gotländischen Pelzschafes, das goldene Vlies der Coburger Fuchsschafwolle, Wolle des Bentheimer Landschafes, Scottish Blackface Wolle, Merinowolle in braun und grau und drei verschiedene Farben Heidschnuckenwolle. Hab ich was vergessen?

Hier sind zwei Ramona und Renáta beim Aussuchen….

2Auswahl der Rohwolle

Wer schon einmal mit ungewaschener Rohwolle gefilzt hat, der weiß, welch braune Suppe üppig fließt… Die wollte ich NICHT in der Werkstatt haben, deshalb arbeiteten wir unter dem Carport. Was für ein nützliches Dach! Kalt war es trotzdem und zwar so kalt, dass Ramona das Unterscheidungsvermögen zwischen kalt und kochend heiß verließ. Spätestens dann ist es Zeit für eine Pause.

11Es ist kalt und nass

Es war so kalt, dass die Kamera durch den Temperaturwechsel beschlug und unsere wohlverdiente Mittagspause in der Wärme nur verschwommen festhalten konnte…

12Das haben wir uns verdient

Nach dem Anfilzen…

8Anfilzen Elke

…und Ausschleudern der Brühe konnten wir dann endlich in die warme Werkstatt gehen und die SitzFELLchen dort walken…

20SitzFELLchen walken2 

18SitzFELLchen walken

Die Mühe hat sich gelohnt. Auch wenn zwischenzeitlich die Fantasien mit uns durchgingen und Ideen kamen, wofür man noch WILD filzen könnte..

21Elke 23SitzFELLchen oder Vogelnest

…und die Frage auftauchte, ob unser Allerwertester sich tatsächlich auf diese zauberhaften WILD-FILZE setzen dürfe… Ich finde, er darf, denn schließlich heißt er nicht umsonst AllerWERTester...

31SitzFELLchen Ergebnisse

Die Stühle wirken allerdings, als seien sie bereits besetzt, nicht wahr!?

Und hier die Solo-Auftritte der SitzFELLchen-Unikate…

25SitzFELLchen Ramona

26SitzFELLchen Renáta (2)

29SitzFELLchen Elke

SitzFELLchen

Schön ist auch die Kombination aus WILD und GEZÄHMT, aber das wäre eine neue Geschichte, die Euch meine Filztasche mit dem passenden Namen SOWOHLALSAUCH erzählen könnte…

Ich freue mich sehr, dass wir alle uns bald schon wiedersehen! Elke und Ramona kommen zum ArtYarn-Kurs im Oktober und Renáta wird den nächsten Tischblütenfilzkurs besuchen. Na dann, lasst es Euch gut gehen und bis bald!

DSCF9707

Donnerstag, 23. Mai 2013

Ein leuchtendes Orange…

…ergab die Färbung mit gelben Dahlienblüten, die den Winter über in unserem Tiefkühlfach ausgeharrt hatten. Und das ist genau DAS Orange, das ich während des Kurses erwartet hatte.

Flammengarn 100% Wolle Dahlienfärbung

Wir behalfen uns mit einer Misch-Färbeflotte aus Krapp- und Färberkamille-Sud. Auf dem nächsten Bild seht Ihr unten das Dahlien-Orange und der obere Strang wurde mit der gemixten Flotte gefärbt.

Orange und Orange

Mittels gemischter Flotten sind feine Zwischentöne zu erzielen. Ich kann es nur empfehlen, sich an dementsprechende Experimente zu wagen.

Hier noch einmal die Dahlienfärbung komplett…

Dahlienfärbung komplett

Links Flammengarn aus 100% Wolle und rechts daneben in dem gedeckteren Orange ein Strang Sockenwolle 75/25% Wolle/Poly im gedeckteren Orange als 1. Zug, Kammzug im 2. und 3. Zug…

Dienstag, 21. Mai 2013

Meine Trommel…

…ist nun schon über eine Woche fertig, gefühlt gehört sie schon ewig hierher und endlich kommen nun die Fotos…

Meine Trommel Rückansicht

Am zweiten Trommelbau-Kurstag wurden die Schlägel fertiggestellt…

Schlägel trocknen

…die Trommeln zu Ende gespannt, wobei ich mir eine dicke Blase am Zeigefinger erarbeitete. Meine Trommel musste ich im bespielbaren Bereich noch vom Fell befreien; um die Heidschnuckenhäute der anderen beiden Trommeln hatte Sabine sich schon im Vorfeld gekümmert…

Fell abschaben

Die natürliche Imprägnierung macht die Instrumente unempfindlicher gegen Witterungseinflüsse und Temperaturschwankungen.

imprägnieren

Und als sie dann fertig waren und wir uns gestärkt hatten…

Tafeln

…kamen wir nacheinander in den Genuss einer Klangmassage… Was für ein Erlebnis!

Klangmassage für Martina

Trommel

Meine Trommel fertig Rückansicht

Meine Trommel fertig

Meine Trommel

Wenn Du Dir auch eine Trommel bauen willst, sagt und zeigt Sabine es Dir in einem ihrer sehr zu empfehlenden Trommelbaukurse und unterstützt Dich sicher gern.

Sonntag, 19. Mai 2013

Filzen mit Rohwolle

Leider schmerzt Ulrikes Schulter, so dass sie am SitzFELLchen-Kurs (klick!) am kommenden Samstag, 25. Mai 2013, nicht teilnehmen kann. Wer von Euch also noch nichts vorhat und gern das Filzen von Rohwolle lernen möchte, kann ganz spontan zu unserer kleinen Runde dazukommen.

Melde Dich einfach unter jana.muchalski@web.de und sag ICH WILL!

Nachtrag: Der Platz ist weg! Elke wird mit uns filzen.

Ich filze gerade Rohwolle in meine Trommeltasche ein.

Trommeltasche mit braunem Bergschaf, Wensleydale weiß  und Gotländischem Pelzschaf grau und weiß

Liebe Ulrike, ich drücke Dir die Daumen, dass Du bald wieder ganz gesund und fit bist!

Dienstag, 14. Mai 2013

…und Eisbären färben weiß ;)

Ja, die Überschrift ist ein Insider, aber soll keiner bleiben. Eigentlich ging es an dieser Stelle um eine Frage zur Lichtechtheit von Pflanzenfärbungen. Meine Antwort war, dass ich die meisten Beerenfärbungen nicht wirklich empfehlen kann, da sie recht schnell ausbleichen oder vergrauen. Wie, Bärenfärbungen??? Antworten zweier Färberinnen: Schwarzbären färben schwarz und Eisbären färben weiß… Winke, liebe Christine und winke, liebe Spinne!

Die ausgewählten Pflanzen, mit denen wir am vergangenen Wochenende Merinowolle im Kammzug, Sockenwolle 75/25, Flammengarn aus reiner Wolle, naturgraues Rauhwolliges Pommersches Landschaf in der Flocke, Seidentücher und  Alpaka-Minifilze färbten, haben uns diese Ergebnisse geschenkt:

Farbkreis

Hier habe ich noch ein wenig mehr Ordnung ins Getümmel gebracht und die gefärbten Fasern nach Qualität sortiert… Selbst die Abbindegarne der Stränge – eigentlich Abfall – finde ich wunderschön und inspirierend. Ich höre schon das Flüstern meiner Embellisher…

Färbeergebnisse

Auf grauer Pommernwolle entstehen gebrochene Farbtöne. Sehr lohnend! Ich werde sie als feine farbige Akzente in die graue Pommernwolle hineinkardieren.

Pommernwolle pflanzengefärbt

Jede Färberin nahm – neben den Proben der anderen Fasern - einen solchen Regenbogen mit nach Hause…

Ministränge Sockenwolle pflanzengefärbt

Aufmerksame Kursteilnehmerinnen erkennen sofort, dass der Strang ganz rechts später entstanden sein muss. Richtig! Das ist eine Walnussfärbung, die ich am Abend noch in die Indigoküpe getaucht hatte. So wirklich aufhören konnte und wollte ich nicht – es gab einfach einige Flotten, die noch nicht erschöpft waren. Ich fütterte sie mit Pommernwolle und ließ sie erstmal darin.

Und obwohl die vierte Kochstelle mitten im Kurs den Geist aufgab und schnell durch einen neuen Einkochtopf ersetzt werden musste (Danke für den Einsatz, Astrid und Rainer!), die zweite Schleuder das Wasser nicht dort ausspuckte, wo es herauskommen sollte und wir uns dann mit einer begnügen mussten, die Dahlienblüten ihre Aufgabe, das kräftig-leuchtende Orange zu färben, einfach nicht übernehmen wollten und wir auf eine Mischflotte aus Krapp und Färberkamille ausweichen mussten, war es bunt und fröhlich und anregend und vielfältig. Ich muss gestehen, dass ich die kleinen Pannen, die mir das Leben so schenkt, recht gern mag. Fordern sie mich doch heraus, die Ruhe zu bewahren, MIT den Situationen zu gehen und aus jeder das möglichst Beste zu machen. Und das wiederum ist ein gutes Übungsfeld für größere und wirkliche Krisen.

Mit dem Wetter hatten wir es noch ganz gut – es war am ersten Kurstag vorwiegend sonnig oder zumindest trocken. Getröpfel von oben sorgte allerdings am Abend dafür, dass wir nicht lange mit den Trommeln am Feuer sitzen konnten.

Trommelnd am Feuer

Am zweiten Kurstag war es dann etwas feuchter, aber durchaus noch im Rahmen. Dass sich die Kursteilnehmerinnen nicht alle gleichzeitig ihre Farbproben nehmen, sondern sie nacheinander zugeteilt bekommen wollten, um nur ja nichts durcheinander zu bringen und auch später zu Hause noch den Durchblick zu haben, spricht für sie, brachte jedoch meine ohnehin deutlich verbesserungswürdige Zeitplanung komplett durcheinander und ließ mich zwischenzeitlich irre lachen. Hier schauen alle noch ganz entspannt, denn das war davor Zwinkerndes Smiley

Gruppenfoto

Liebe Färberinnen, habt Dank für dieses farbenfrohe Wochenende! Am meisten freue ich mich darüber, Euch mit der Lust auf die Pflanzenfärberei angesteckt  oder sie wieder neu entfacht zu haben. Auf dass die Welt immer bunter werde!

Der nächste Kurs

“Mein pflanzengefärbter Regenbogen”  (klick)

ist für den 05. und 06. Oktober 2013 geplant. Das ist ein schönes Datum, denn der Donnerstag vor dem Kurs ist ein Feiertag und das Wochenende bietet sich so für einen Kurzurlaub im schönen Nordwestmecklenburg im goldenen Oktober geradezu an. Wenn Du also einen der Kursplätze besetzen möchtest, schreibe eine Mail an jana.muchalski@web.de und schon stehst Du auf der Teilnehmerliste.

Freitag, 10. Mai 2013

Im Farbrausch…

…heißt der 8seitige Artikel über das Färben mit Pflanzen, der passend zum an diesem Wochenende stattfindenen Pflanzenfärbekurs in der gerade zum ersten Mal erschienenen Zeitschrift “LandGARTEN” veröffentlicht wurde. Dafür hatte ich in der Wollwerkstatt kürzlich Besuch von der Fotografin Karin Goldbach. Das Interview führte die Redakteurin Jutta Langheineken. Den Artikel finde ich richtig schön. Er entspricht mir. Herzlichen Dank dafür!

Landgarten

(Mit der Seite 36 habe ich jedoch nichts zu tun, außer dass ich die Garne auf dem großen Foto gefärbt habe.)

IMG_9399

Landgarten Titel

Dann werde ich mal weiter die Kochstellen einrichten, die Skripte heften und die bereits gebeizten Fasern bereitlegen.

Ich freue mich auf ein regenbogenbuntes Wochenende! Drückt die Daumen, dass es trocken bleibt. Dann färbt es sich draußen einfach schöner…

Montag, 6. Mai 2013

Ein Liebeslied an das Leben…

Heute stand ich sehr früh auf, kochte mir einen Kaffee, packte eine Decke und ein Kissen, mein Tagebuch und den Fotoapparat in meinen Rucksack und spazierte auf ein nahe dem Dorf gelegenes Hügelchen, um mir den Sonnenaufgang zum Geburtstag zu schenken.

Sonnenaufgang am 6. Mai 2013

Bevor es so weit war, weckte ich zwei Rehe auf, die zwar erst davonstoben, aber eines war neugierig genug, sich noch einmal umzudrehen, um zu schauen, wer so früh am morgen durch den Wald stapft.

Reh

Am Hügel angekommen, lag ein Rehbock noch in seiner Schlafkuhle und sah in Richtung aufgehender Sonne.

Rehbock in der Schlafkuhle

Wie viele kleine Diamanten funkelte der Morgentau im Gras. Nebeldunst lag als Weichzeichner über der Landschaft.

Funkelgras und Morgendunst

Tautropfengefunkel

Tautropfenperlenketten

In der Ferne schwarze gefiederte Freunde, die zu zweit den Hügel umkreist und sich den Platz auf den Bäumen streitig gemacht hatten…

Schwarzer Freund

Über mir ein immer blauer werdender Himmel…

Über mir der Himmel

Ich summte und tönte und sang in die Morgenluft, hörte den ersten Kuckuck in diesem Jahr, lauschte dem Krächzen der Rabenvögel und dem faszinierenden Getöne der Kraniche auf dem Feld, ein Bussard zog seine Kreise und schrie, die kleinen Vögel sangen durcheinander um die Wette – so viel Musik in der Welt. Ein Liebeslied…

Der nun lichtdurchflutete Rückweg…

Auf dem Rückweg

Geschenke für die Augen am Wegesrand…

Baumhöhle

Klee

Schnecke

Ja, gerade bin ich in mir selbst zu Hause, im Leben zutiefst geborgen und von Dankbarkeit durchströmt.