Die zwei Kurstage liegen hinter uns und mein freier Tag ist auch vorbei. Zeit also, einmal zurückzuschauen. Die Filzerinnen sind inzwischen wieder wohlbehalten zu Hause gelandet. Ein vergessener Vorfilz…
…wird zu Anita reisen, ein Magnetverschluss macht sich heute auf den Weg zu Ramona. Meinen Einband habe ich gestern zu Ende gefilzt. Nun wird er noch bestickt.
Wir haben einige durchaus frustrierende Erfahrungen machen dürfen, nicht wahr, Silke? Der Einband schrumpfte in einer Richtung deutlich stärker. Die andere wollte einfach nicht kleiner werden. Das gab mir ein Rätsel auf, denn bei vier in Kreuzlage ausgelegten Schichten verhält sich die Wolle so nicht. Des Rätsels Lösung war – Silke hatte bereits bei drei Schichten aufgehört und das Vorfilzmotiv aufgelegt. Da der Untergrund einfarbig war, fiel es optisch nicht auf, aber der Schrumpfungsfaktor beider Seiten war natürlich unterschiedlich. Beim “In-die-Form-zwingen” gibt es auch Grenzen. Das erlebten wir am eigenen Leib (= Einband). Beim Ziehen mit der Kombizange entstand ein Loch, dem nur noch mit dem Leiterstich beizukommen war. Nun ja – eindrucksvoller kann man an die Bedeutung des Schrumpffaktors, der u. a. von der ausgelegten Faserrichtung abhängig ist, wohl nicht erinnert werden.
Vom Handling her werde ich den nächsten Kurs mit diesem Thema anders strukturieren und den Filzerinnen nicht einen ganzen Tag lang Zeit lassen, um verschiedene Farbverläufe auszuprobieren. Mein Wunsch war zwar, ihnen mehrere Farberfahrungen zu gönnen, aber die können ja durchaus später auch noch zu Hause ausprobiert werden. Diesmal entstand am zweiten Kurstag – beim Filzen der Kalendereinbände - Zeitdruck und das ist gar nicht schön. Gut, wir haben dann einfach überzogen, bis alle halbwegs fertig waren, aber das ist natürlich nicht Sinn und Zweck einer zeitlichen Planung.
Das ist Ramonas A6-Ringbuch-Hülle…
Notiz für mich: In die Planung muss außerdem genügend Zeit für diese außerordentlich belebenden Zwischendurchsperenzchen einfließen. Schließlich treffen sich bei solchen Gelegenheiten immer faserverliebte kreative Frauen, die sich auch mit den eigenen Dingen gegenseitig inspirieren. Hier zum Beispiel zeigt Anita ihre Lama- und Alpakafasern. Sie hat nämlich die größte Lamaherde im Osten Deutschlands und sitzt HIER sozusagen an der Kuschelquelle.
Danke für Deinen Vortrag über die interessanten Tiere, Anita! Und im Namen meines Spinnrades – danke für die feine Faser!
Astrid zeigte ihre einzigartigen Origami-Ohrringe – wahre Kunstwerke, von denen ich leider kein Foto habe, das ihnen auch gerecht wird.
Das Schöne bei solchen Kursen ist auch, dass einer zum nächsten führt: Silke werde ich beim Reservierungsfärben wieder sehen. Ramona kommt schon in drei Wochen zum Spinnkurs für Anfänger vorbei. Anita wird sich hier einen Regenbogen mit Pflanzen färben.
Bei Astrid (ist das nicht die tollste Jacke der Welt!?!?)…
…werde ich selbst einen Kurs besuchen, bei dem ich lerne, aus den braunen großen Versandtaschen ein Fotoalbum herzustellen. Darauf freue ich mich auch schon!
Kommt gut wieder im Alltag an und schmückt ihn mit den leuchtenden Farben, der Weichheit und der Wärme der Wolle. Und wenn Ihr Eure weich eingehüllten Termine anschaut, freut Euch! Bis bald!