Jetzt ist Dezember. Seit einigen Jahren mache ich es ebenso wie die Natur, ziehe mich mehr zurück, bin viel allein, gehe in Stille und Dunkelheit. Ich genieße es, in dieser Zeit durch den Wald zu stromern, langsamer und noch langsamer zu werden, mich zu setzen, zu lauschen, mich auf die Erde zu legen und mich anzuvertrauen, ins Nichtwissen zu gehen und einfach zu sein...In der Dunkelheit, in der Stille, in diesem so besonderen Duft liegt die Ahnung von Abschied, Loslassen und einem Hinabsinken. Sie weht herüber und erfasst mich. Ich lasse mich erfassen...
Für mich heißt LEBEN, mit lebendig klopfendem Herzen Herausforderungen anzunehmen. Gleichzeitig weiß ich, dass jede auf ihrem ureigenen Weg ist und diesen nur in ihrem ureigenen Schrittmaß gehen kann. Die Frauen, die MIT ihren Ängsten ein Fest ausgerichtet hatten, berichteten alle von einem Zuwachs an Selbst-Bewusst-Sein. Das war für mich wundervoll zu hören und zu beobachten.
Schade fand ich die mangelnde Ausrichtung auf Verbindlichkeit. So kam es häufiger vor, dass wir nur zu viert oder sogar zu dritt ein Fest begingen. Und weil ich aus meiner Arbeit weiß, wie stark das Feld einer Gruppe wirkt, in der Verbindlichkeit und Verlässlichkeit eine hohe Priorität haben, habe ich mich immer wieder neu für diese Werte eingesetzt. Es ist wie ein Halt gebendes Gefäß, das mit jedem Treffen stärker wird. Innerhalb dieses Gefäßes kann dann ALLES sein. Hier finden Begegnung, Transformation und Heilung auf einer immer tieferen Ebene statt. Diese Art des Miteinanderseins ist für mich wahrhaft zukunftsfähig - aus dem Herzen zu sprechen, mit weit offenem Herzen zu lauschen, einander zu bezeugen, einander zu spiegeln... Ja, dafür gehe ich.
Love it, change it or leave it...
Zwischen der Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche und Samhain traf und kommunizierte ich meine Entscheidung, aus der Gruppe zu gehen und verabschiedete mich zu Samhain aus diesem Frauenkreis. Es fühlt sich für mich stimmig an. Ich schaue voller Dankbarkeit auf erfahrungsreiche Jahre, viele tiefe Begegnungen, berührende Momente mit den anderen Frauen in der Natur zurück. Gleichzeitig ist es enorm, was mir mein klares NEIN gerade ermöglicht. Es fühlt sich an, als flösse Energie zu mir zurück, die durch meine (leider vergeblichen) Bemühungen, etwas zu verändern, vorher irgendwo zwischen den Jahreskreisfesten versickert, versandet war... Das innere Bild dafür ist ein permanent tropfender Wasserhahn.
Mein NEIN ermöglicht mir nun ein neues und sehr kraftvolles JA zu einer Jahresgruppe für Frauen, in der wir Transformation bewusst einladen. Deshalb nenne ich die Gruppe "Von der Raupe zum Schmetterling" (KLICK). Von Januar bis Dezember 2019 werden wir uns einmal im Monat hier in Nordwestmecklenburg im Häuschen und/oder in der umgebenden Natur treffen. Die klare Ausrichtung auf Verbindlichkeit, größtmögliche Wahrhaftigkeit und die Bereitschaft zur Weiterentwicklung sind die Werte, die wir dort miteinander leben. Wir werden uns tief mit der natürlichen Zeitqualität verbinden, gemeinsam durch das Jahr gehen, Lebendigkeit teilen, einander berühren und inspirieren, miteinander wachsen. Fünf der acht Plätze sind bereits vergeben. Drei Plätze sind noch frei.
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