Mittwoch, 16. Januar 2019

Jahresgruppe - Ein Neubeginn...

Am vergangenen Freitag trafen wir uns erstmals im neuen Kreis. Sechs Frauen - alle in der Lebensmitte - haben sich dafür entschieden, gemeinsam das Jahr zu umrunden, in die jeweilige Zeitqualität einzutauchen und persönliches Wachstum einzuladen. In der Vorbereitung auf das Treffen klopfte mein Herz vor Lebendigkeit und Freude, auch vor Aufregung. Es ist immer spannend, wenn ein neuer Zyklus beginnt!

Am Tag des Festes stimmte ich mich ein, indem ich mich an meine Intention erinnerte, die ich in der Mail an die Frauen so formuliert hatte: 

Mögen wir mit Liebe zum und Vertrauen in das Leben und unseren ureigenen Weg gesegnet sein. Mögen wir Verbundenheit und die unterstützende Energie des Frauenkreises erfahren, uns als der Natur zugehörig erleben und tief in die Zyklen von Werden und Vergehen eintauchen. Mögen wir über genug Kraft verfügen, um anstehende Herausforderungen zu bewältigen! Mögen wir uns selbst Entwicklung, Entfaltung und  Transformation erlauben!


Ich bereitete den Raum und den Feuerplatz vor und gestaltete die Mitte. 


Dieser Akt ist für mich eine bedeutsame Handlung, weil ich mich dabei nochmals mit meiner Ausrichtung verbinde. Ich frage mich: In welcher Zeit innerhalb des Jahreslaufes befinden wir uns momentan? Welche Themen sind damit verbunden? Welche Qualitäten lade ich ein? 

Gerade befinden wir uns im Jahresrad zwischen der Wintersonnenwende am 21. Dezember 2018 und dem Mondfest Brigid oder  Imbolc am 1. Februar. Ich wählte schwarz gefärbtes Wildleder als Untergrund, weil wir uns noch in der dunklen Zeit befinden. Darauf funkeln kleine goldene Sternchen wie Sterne am Nachthimmel. Ein Streifen Seidenchiffon in Weiß erinnert daran, dass die Sonne nun Tag für Tag ungefähr 2 min länger scheint und das Licht nach und nach zurückkehrt. 


Die Eulenfedern im Osten verbinde ich mit Luft, Leichtigkeit und Weisheit. Das Haselholz mit dem fliegenden Hasen in Brandmalerei ist Sinnbild für Träume und Visionen und lädt ALLE Möglichkeiten ein. Gerade auch die, die der Verstand nicht begreifen kann, da sie größer sind als er. (Die Künstlerin ist Gill Rippingdale (KLICK) = Werbung aus Begeisterung und ohne Auftrag.) 


Im Süden steht ein Goldlicht mit kleinem Feuer. Unter ihm ein Gefäß mit Asche aus dem Frauencamp II 2018. Vielleicht erzähle ich einmal, was es mit dieser Asche auf sich hat... Damit lade ich Kraft, Authentizität und ALLE Gefühle, sinnliches Erleben, das Zuhausesein in uns selbst, im eigenen Körper, in der Natur sowie tiefe Verbundenheit miteinander ebenso ein wie Spontaneität, Lebendigkeit und unser inneres Feuer.

Im Westen liegt eine aus den Tiefen des Ozeans stammende Muschel auf einer Schale mit Urmeersalz. Ja, die Gruppe darf in die Tiefe tauchen und die dort verborgenen Schätze heben. Das Wasser zeigt uns, wie es geht. Es sucht sich immer den tiefsten Punkt. Die Intuition, die innere Führung darf uns auf der Reise durch das Jahr begleiten und uns zur Seite stehen, wenn wir auch die Schattenländer bereisen und erforschen.

Im Norden liegt ein Steinwesen und auf ihm ein weiterer Gold-Stein. Ich bekam ihn als Geschenk von Ramona Jademond (KLICK) und ich hüte ihn. Er erinnert daran, dass wir alle aufgerufen sind, unsere Gaben der Erde zum Geschenk zu machen, uns nicht zurückzuhalten, sondern uns zu verströmen. Steine - die Knochen der Erde... Sie sind Zeugen der Vorzeit, mit unseren Ahnen verbunden, Älteste. Ein kleines weißes Fellchen verbindet mit unseren vierbeinigen Geschwistergeschöpfen.  

In der Mitte steht der Freundinnenkreis als Sinnbild für das Miteinandersein in schwesterlicher Verbundenheit. Im Kreis nimmt jede ihren Platz ein und wir begegnen einander auf Augen- und Herzenshöhe. Das Licht in der Mitte steht für die Liebe. Vielleicht hast du auch einen anderen Namen für diese zentrale Kraft, die so viel größer ist als wir. Vielleicht ist dein Name Natur oder Gott, Göttin oder Großer Geist? Diese Kraft existiert unabhängig von jeder Religion. Auf dem Freundeskreis liegen vier kleine Steine - gelb im Osten, rot im Süden, schwarz im Westen und eine weiß umschlossene Seeigelversteinerung im Norden. Sie fielen mir 2014 auf meiner Visionssuche in Colorado vor die Füße und begleiten mich seither als kleines Taschenmedizinrad.

Dabei will ich es für heute belassen, obwohl ich noch stundenlang zu den unterschiedlichen Qualitäten der Himmelsrichtungen und Elemente schreiben könnte, die das Rad der zyklischen Entwicklung, das Lebensrad, das Medizinrad sinnlich erfahrbar werden lassen. Es ist wohl ein lebenslanges Abenteuer, das Medizinrad in unterschiedlichen Bezügen zu erforschen und die eigene stimmige Interpretation zu vervollständigen.

Für all jene, die Sehnsucht danach haben, einem Frauenkreis anzugehören und selbst einen Frauenkreis gründen möchten, will ich hier schreiben, was aus meinen Erfahrungen ein Gelingen unterstützen kann. Um gemeinsam ein tragendes Gruppengefäß zu bilden, empfiehlt sich:
  • deine klare Ausrichtung - Wofür gehst du?
  • Ankommen und Reinigung (z. B. durch Klang und Räuchern)
  • das Eröffnen des Ritualraumes
  • ein erstes Teilen eurer Wünsche und Visionen
  • das Vereinbaren von inneren (den Umgang miteinander und bedeutsame Werte betreffend) und äußeren Rahmenbedingungen (Zeit, Ort, Verpflegung etc.)
  • die Bekräftigung derer in einem Erfahrungsteil (Trommeln, Singen oder Tanzen etc.)
  • ein erstes Kennenlernen als Beginn einer Reise, in der ihr euch einander zu zeigen beginnt
  • das Schließen des Ritualraumes
  • das Danken
  • die Verabschiedung
Als Hüterin der Gruppe oder Ritualleiterin braucht es ein immer wieder neues hineinspüren, was der Gruppe JETZT dient. Ich liebe es, mit dem zu gehen, was ist. Dazu gehört  auch, meine Struktur, meinen Plan zu verlassen, wenn die Gruppe gerade etwas Anderes braucht. Manchmal ist es Stille, damit eine Erfahrung tiefer sinken kann. Manchmal ist es ein Lied, bei dem sich die Stimmen vermischen und der ganze Körper beteiligt ist. Manchmal braucht es eine Partnerübung, eine Massage, einen Ortswechsel, einen Gang durch die Natur. Außerdem unterstützt das Vertrauen und ein tiefes Eintauchen in die Weisheit des Kreises.

Es war ein schönes erstes Treffen! Die drei Stunden vergingen wie im Flug - gut verbrachte Lebenszeit also, die wir damit beschlossen, dass jede sich eine Karte aus dem Kartendeck "Magie der Erde" von Steven Farmer (KLICK) (Werbung ohne Auftrag) zog und wir uns nun gut eingestimmt auf die gemeinsame Reise durch das Jahr begeben können. 
Ich freue mich darauf! 

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Oh, liebe Jana, das klingt so rund und einladend, was du schreibst, so dass ich mich beim Lesen fast schon ein kleines bisschen mitgenommen fühle auf die Reise, die vor euch liegt. Wie gern wäre ich mit euch in das unergründliche, sterndurchfunkelte Dunkel eingetaucht!
So tauche ich nur durch deine Worte – auf Herzhöhe.
Einen gesegneten Anfang wünsche ich euch!
Jeannette

Jana Muchalski hat gesagt…

...und wie gern würde ich dich dabei wissen, liebe Jeannette! Es wäre sooo stimmig! Und trotz der Herzensnähe gibt es die Kilometerzahl zwischen unseren Orten...
Umso mehr freue ich mich auf das gemeinsame Singen in Weimar!

Sei umarmt von

Jana