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Sonntag, 24. Juli 2022

Diesen zitronigen Pistazienkuchen als vegane Variante...

...habe ich uns heute zum sonntäglichen (Lupinen-)Kaffee serviert. Er sieht nicht nur schön aus, sondern war auch sehr lecker. Deshalb kommt hier das Rezept für Dich:

Zutaten für den Teig: 

80 g Alsan bio – geschmolzen
100 g Rohrzucker
60 g Agavendicksaft
70 g Blattspinat
80 g Pistazien
250 g Dinkelmehl
250 ml Hafermilch
Zitronenschalenabrieb von 2 Bio-Zitronen
Saft einer halben Zitrone
1 Prise Salz
2 TL Backpulver

Zutaten für die Garnitur: 

70 g Puderzucker
Saft einer halben Zitrone
mind. 20 g Pistazien - gehackt

Zubereitung:

Backofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen
Spinat mit Hafermilch, Pistazien, Zitronenschalenabrieb im Standmixer pürieren
mit Rohrzucker, Agavendicksaft, Dinkelmehl, Salz, Backpuler, Alsan bio verrühren
Backform (21 x 24 cm) mit Backpapier auslegen
Teig hineingeben und gut verstreichen
ca. 30 min backen

Puderzucker sieben und mit dem Zitronensaft verrühren
Glasur auf den Kuchen streichen
mit gehackten Pistazien bestreuen

Guten Appetit!

Donnerstag, 2. Juli 2020

Ein halbes Jahr vegane Ernährung - Erfahrungsbericht

Mit dieser längst überfälligen Entscheidung bin ich so glücklich, dass ich bereits nach drei Monaten wusste, dass ich mich auch nach dem mit mir selbst vereinbarten Testhalbjahr zu 100% pflanzlich ernähren werde. Und trotzdem wollte ich das halbe Jahr erstmal gelebt haben und alles wahrnehmen, was sich mir in diesem Zusammenhang innen und außen zeigt, bevor ich über meine Erfahrungen schreibe. 



Die Veränderung hat natürlich einen längeren Vorlauf. Meine Gründe sind ethischer, ökologischer und gesundheitlicher Natur und mein Gefühl ist pure Freude. Endlich stimmt meine Ernährung mit meinen ethischen Grundsätzen überein. Da ich jedoch niemanden missionieren möchte (das kann ich nämlich selbst nicht ab) und weiß, dass sich jede*r auf dem ureigenen Weg befindet, steige ich hier inhaltlich nicht tiefer ein.

Wie also habe ich das erste halbe Jahr erlebt und wie habe ich die Ernährungsumstellung vorgenommen? 

Bei Sofia Konstantinidou von Iss happy (KLICK) und ihrem Onlinekurs, dem 30tägigen Einsteigerprogramm für vegane Ernährung (KLICK) unbezahlte Werbung aus Überzeugung  habe ich mir Unterstützung geholt. Wichtig für mich war und ist, abwechslungsreich und ausgewogen zu essen, um meinen Körper mit allen erforderlichen Nährstoffen zu versorgen. Nun fühle ich mich gut ausgebildet und wenn in mir Fragen auftauchen, kann ich in dem Kursmaterial immer mal wieder nachlesen und -schauen. Bis jetzt supplementiere ich zwar noch nichts, weil ich davon ausgehe, dass meine Vitamin-B12-Speicher  gut gefüllt sind, aber zukünftig werde ich mir Vitamin B12 in Tropfenform zuführen. 

Neben der notwendigen Nahrungsaufnahme und dem gesundheitlichen Aspekt bedeuten Kochen und Essen für mich vor allem eines - Genuss. Deshalb habe ich mich auf eine intensive Forschungsreise begeben und festgestellt, dass guter Geschmack aus verschiedenen, nicht zu vernachlässigenden Komponenten entsteht. Konsistenz und Textur sind mir enorm wichtig (mit weich- und totgekochtem Gemüse kannst Du mich jagen...). Eine kräftig-deftige Würzung, aber auch Geruch, Aussehen und Temperatur einer Mahlzeit tragen zum Genießen bei. 


Auch wenn ich knackige, aromatische Salate und Wildkräutlein liebe, bin ich keine, die sich ausschließlich von Rohkost ernähren könnte. Ich stehe auch auf sämige Saucen, Röstaromen und kräftigen Umami-Geschmack. Wenn ich mich für etwas begeistere, tauche ich in dieses Thema so richtig ein. Das geschieht auch jetzt. Ich lerne aus vielen verschiedenen veganen Kochbüchern, finde schöne Rezepte im Internet, probiere sie aus, verändere sie, passe sie meinen Vorlieben an. Nur die allerköstlichsten kommen dann in meinen privaten Rezepteordner. Und weil ich so gern Menschen an meinem Forschen und den Ergebnissen teilhaben lasse, habe ich einmal bereits zu einem veganen Brunch eingeladen. Sicher werde ich das wiederholen.



Körperlich fühle ich mich viel agiler und wohler. Gelenkschmerzen, die sich immer mal wieder gemeldet hatten, sind verschwunden. Mein Gewicht hat sich nicht groß verändert und liegt nach wie vor über dem, was meinem Knochenbau bei 1,58 m Körpergröße gut tun würde, aber das hängt sicher auch mit meiner Vorliebe für vegane Nussecken und ähnliche Köstlichkeiten zusammen. 


Auch trinke ich seit Beginn des Jahres keinen koffeinhaltigen Kaffee mehr, sondern bin auf Lupinenkaffee umgestiegen. Ich trank zwar auch vorher wenig Kaffee, oft nur eine Tasse am Morgen, doch wenn ich dann mal keinen trank, bekam ich Entzugskopfschmerzen. Ein klares Signal also... Auch Alkohol  gehört nicht mehr zu den Genussmitteln, die ich meinem Körper zumute. Ich verwende zwar keinen weißen Industriezucker, nutze aber durchaus Rohrohrzucker und auch Weizenmehl zum Backen. 

Außerdem stehe ich nicht so auf vegane Ersatz- und Fertigprodukte, die es zu kaufen gibt; fertig gewürzte ohnehin nicht. Eine Ausnahme sind eine Frischkäsealternative und Reibe"käse" auf Mandelbasis, aber hier bin ich noch am Ausprobieren und bin mit einer selbst hergestellten Frisch"käse"variante aus Cashewkernen schon recht zufrieden. Zum Überbacken ist selbst gezaubertes Hefeschmelz  eine gute Alternative zum gekauften veganen Reibe"käse". Ich mag es sehr, wenn ich genau weiß, was im Essen steckt und was ich meinem Körper zuführe. Eine weitere Ausnahme ist veganes Eis als schnelle Leckerei. Da bin ich im Supermarkt gerade fündig geworden und sehr glücklich damit.

Von der Organisation her koche ich abends unser Abendessen und gleich eine Portion mehr, die ich am Folgetag als Mittagessen genieße. Und ja - ich plane ca. eine Stunde Kochzeit ein. Wenn ich weniger benötige - gut. Und ansonsten weiß ich ja, dass diese kostbare Lebenszeit in etwas Wunderbares einfließt - gesunde und leckere Nahrung. Es macht mir solche Freude, vorwiegend regionales und saisonales Gemüse zu schnippeln und kunterbunte Teller zu kreieren. Woher wir unser Gemüse beziehen? Das verlangt nach einem wertschätzenden Extrapost für die SoLawi Lebendiger Landbau (KLICK) von Johannes und Laura, der bald folgen wird. 


Du willst wissen, ob ich auch Nachteile sehe? 

Ja, die gibt es. Hier bei uns in Nordwestmecklenburg sind wenig wirklich gute Restaurants zu finden und vegane Lokale kenne ich hier überhaupt keine. Wenn Du also einen Tipp für mich hast, freue ich mich sehr. Im Gutshof Stellshagen könnte ich mich außerhalb der Saison als Außer-Haus-Gästin anmelden, aber das ist eher die Ausnahme. Früher sind wir gern mal essen gegangen. Das fällt jetzt also weg. Auch Feste und Feiern oder Grillpartys sind eine Herausforderung für mich. Inzwischen habe ich mir angewöhnt, mir einen bunten veganen Teller vorzubereiten und halt mitzunehmen. Mehrere Tage unterwegs zu sein, ist ebenfalls herausfordernd. Es bedarf einer guten Planung und Umsetzung, um auch auf Reisen gut zurechtzukommen.

Und für Situationen, in denen ich nach Hause komme, so richtig Hunger habe und keinesfalls das Kochen abwarten kann, habe ich mir auch einige Varianten überlegt. Im Kühlschrank warten immer köstliche vegane Brotaufstriche. Also Schwarzbrot mit Aufstrich und ein Salat dazu - das ist eine schnelle Variante. Auch brate ich Burgerpatties auf Vorrat (Burger habe ich früher übrigens so gut wie nie gegessen), habe ein paar im Kühlschrank und andere eingefroren. Dann geht es blitzschnell, einen köstlichen Burger aus gesunden Zutten zu zaubern...


Du siehst also, die vielen wunderbaren Vorteile überwiegen die wenigen Nachteile bei weitem. 

Bist Du eigentlich interessiert daran, hier immer mal wieder mit meinen veganen Lieblingsrezepten beschenkt zu werden? 


Herzlich grüßt Dich
Jana