Donnerstag, 22. Dezember 2016

Wintersonnenwende...

Gestern nun wirklich... Ich saß allein am Feuer und sah den lebendig tanzenden Flammen zu. Sie verzehrten das Holz, mit dem ich sie fütterte, nahezu gierig. Birkenrinde, Anfeuerholz, krumme Äste des Apfelbaumes, Birken-, Eschen- und Buchenscheite, etwas Räucherwerk. Das Feuer zauberte Gluthöhlen, knisterte, duftete und veränderte unablässig seine Gestalt. Ich nahm es als Lehrmeister für das Loslassen und beobachtete die immerwährende Wandlung... 




Wir Frauen der Jahreskreisgruppe hatten uns zum Feiern der Wintersonnenwende bereits am vergangenen Freitag getroffen, waren diesmal nur zu fünft. Drei Frauen waren gesundheitlich ausgehebelt und konnten nicht dabei sein. Wir gedachten ihrer...

Nach dem Willkommenstee, der einstimmenden Räucherung und dem Begrüßen der Himmelsrichtungen und unterstützenden Qualitäten zogen wir uns warm an und gingen in die Dunkelheit hinaus. Wir wanderten fast still zum kleinen Wäldchen. Dort fand jede Frau ihren Platz für eine Dunkelheitsmeditation. Ich saß unter einer Eiche und genoss das Wissen, dass dieser Baum unter mir sein Wurzelwerk ebenso tief und ausladend durch das Erdreich streckt, so wie über mir die Baumkrone ein schützendes Dach bildete. Die Dunkelheit war wie ein großes weiches Tuch, das auf so sanfte Weise alles einhüllte. Es war neblig, diesig, feucht und soooo still. Auch in mir... 

Still gingen wir zurück. Still und in Dunkelheit saßen wir noch einige Zeit um unsere Mitte. Irgendwann zündete ich die Gruppenkerze an und nach und nach, wann immer eine Frau den Impuls verspürte, hielt sie ihr Streichholz in die große Kerze und entzündete damit ihr eigenes Licht. Mit einem einzigen Satz... So berührend!

Eine Redestabrunde folgte, in der jede Frau aus dem Herzen sprach und teilte, was geteilt werden wollte. Später verabschiedeten wir L. aus unserer Runde. Sie war vor einem Jahr zurück in ihre bayrische Heimat gezogen und jetzt zu beinahe jedem Fest 1600 km mit dem Auto gefahren, um dabei sein zu können. Nun - ein Jahr später - war es Zeit für den Abschied... 

Wir aßen gemeinsam, beschenkten einander mit kleinen Zauberhaftigkeiten und verabschiedeten uns.

Der Wende waren und sind wir uns zutiefst bewusst. Sie kommt erst dann, wenn die Dunkelheit am größten ist, aber sie kommt.




Die Essenz meiner diesjährigen Draußenzeit erzähle ich Dir  HIER (KLICK). "Natur als Spiegel" heißt eine Audio-Serie, der im nächsten Jahr weitere Episoden folgen werden.

Lichtvolle Feiertage und ein gutes Hinüberkommen wünsche ich Dir!

6 Kommentare:

Miriam hat gesagt…

Liebe Jana,

wie immer vielen Dank für deinen schönen Bericht. Ich wünsche dir ebenfalls erholsame Feiertage und im neuen Jahr alles Gute für dich und deine Familie!

viele liebe Grüße,
Miriam

Sannis Kreativsofa hat gesagt…

Liebe Jana, ich wünsche dir eine wunderschöne Weihnachtszeit.
Liebe Grüße
Sandra

Anonym hat gesagt…

Liebe Jana,
wow, deine Stimme, deine Worte sind so einhüllend zauberhaft.
Vielen vielen Dank für das Geschenk dieses Hörgenusses.
Frohe und Gesegnete Weihnachten und herzliebe Grüße,
Jana

jahreszeitenbriefe hat gesagt…

💛

WolleNaturFarben hat gesagt…

Sehr berührend und der "Jetzt" Vogel wie wunderbar ist doch die Natur! Dir frohe und friedliche Weihnachtstage wünscht dir von Herzen Anke

Sonja hat gesagt…

Wunderschön, Du hast eine wunderbare Stimme und Dein Erlebnis hat mich sehr berührt. Danke fürs teilen.
Sonja