Montag, 4. August 2014

Das Schnitterinnenfest, Lammas oder Lughnasadh

Mitten in der Ferien- und Urlaubszeit feierten wir das Schnitterinnenfest in kleiner feiner Runde. Unsere Mitte im Garten war mit einem Kornkranz und frisch gesammelten Kräutersträußen geschmückt.

Kornkranz und Kräuterbündel

Ich hatte meiner Schwester Nadja, die diesmal aus Urlaubsgründen nicht dabei sein konnte, und mir selbst einen Neuner-Kräuterbuschen gebunden, auf dass die Pflanzenkraft uns gut durch das nächste Jahr geleite. Auch die beiden Sträuße lagen in der Mitte.

Wir eröffneten das Fest mit einer Willkommensräucherung. Dafür nutzten wir einen selbst gebundenen Räucherstab aus Schafgarbe, Beifuß und honigsüßem Labkraut. Diese ersten Momente, in denen der Rauch uns umfängt, sind immer ganz besonders. Sie verbinden uns mit der inneren und äußeren Essenz, sorgen für ein wirkliches Ankommen. Auch schätze ich diese liebevolle Geste, eine der Nachbarinnen im Sitzkreis mit dem Rauch willkommen zu heißen und auch selbst mit Rauch beschenkt zu werden. Als wir dann wirklich DA waren, wurden  die Himmels-richtungen begrüßt und die Mitte eröffnet, bevor die Redestabrunde folgte.

Im Anschluss erzählte ich ein wenig über das Schnitterinnenfest. War für mich im vergangenen Jahr der klare und konsequente Schnitt im Fokus, der sich in der momentan stattfindenden Getreide- und Kräuterernte ja auch zeigt, erlebe ich die Zeit in diesem Jahr als reine Fülle. So ein wunderbarer Sommer! Er erinnert mich an die schönsten Sommer aus Kindertagen und verführt zum Spielen und Baden, zum Lesen in der Hängematte, zum Nichtstun. Aber ich bin auch viel draußen unterwegs und ernte Kräuter. Auch in diesem Jahr werden die mir liebsten als Sträuße in der Küche hängen. Ich mag und brauche ihre Präsenz.

Um nicht im Kopf stecken zu bleiben, sondern über die Sinne ins Erleben zu kommen, begaben wir uns im Anschluss auf die Terrasse, auf der meine Küchenkräutlein wachsen. Paarweise fühlten, schnupperten, kosteten wir mit geschlossenen Augen die Blätter und Blüten, die uns unsere Partnerin reichte. 

Terrassenkräuter

Kräuterbeet

Später entzündeten wir ein Feuer und hielten Stockbrote hinein.

Stockbrote

Dazu gab es Kräuterquark und –dips, gleich zweimal Melonen-Gurken-Salat mit Minze und viele verschiedene Früchte. Kräuterwasser mit Zitronenverbene, Minze, Melisse und einer Zitronenscheibe ist das beste durstlöschende Getränk, das ich kenne.

Früchte und Kräuterwasser

Feuer

Als die Nacht hereingebrochen war, übergaben wir die Vorjahreskräuter und –kräuterbuschen dankend dem Feuer und wertschätzten uns selbst für unser Sein, Erleben, Handeln… Es gab mehrere Runden der Würdigung. Wie schön! Natürlich gedachten wir auch der Frauen, die diesmal nicht dabei sein konnten und gaben auch für sie Kräuter in die Flammen.

1 Kommentar:

I. Dengler hat gesagt…

Ein schönes Fest. Danke das wir virtuell mit teilnehmen dürfen.