Sonntag, 23. Oktober 2011

Und noch einmal – Pilze…

Als ich vorgestern per Email von Alex – dem wohl jüngsten geprüften Pilzsachverständigen der Deutschen Gesellschaft für Mykologie – eine Email bekam und er mich fragte, ob ich mit zur Pilzwanderung kommen wolle, sagte ich schnell zu.

(Gedankensplitter zwischendurch: Klug oder nicht -  denn ich hatte mir am vergangenen Wochenende durch zu viel Garten- und sonstige Arbeit einen Hexenschuss geholt, von dem ich die ganze Woche etwas hatte. ABC-Pflaster begleiteten mich heiß durch Tage und Nächte.)

Ich bin froh, noch einmal dabei gewesen zu sein. Bewegung an der frischen Luft tat und tut mir gut und im Wald ist es einfach zu jeder Jahreszeit schön, aber in dieser ganz besonders. Danke für die Geschenke! Ich bekam nämlich gleich zwei Kiefern-Braunporlinge und eine Zinnoberrote Tramete

Für diese knapp 400 Gramm Wolle verwendete ich 40 Gramm der getrockneten Kiefern-Braunporlinge. Das Foto bleibt leider um Längen hinter den Originalen zurück. Die Farben haben ein Leuchten in sich, das ich einfach nicht ins Bild kriegen konnte.

Färbung mit Kiefern-Braunporling in drei Zügen

Ich sammelte außerdem weitere grünblättrige Schwefelköpfe…

ungenießbar bis leicht giftig - Färbepilze

…alten Hallimasch, einige sehr alte rotrandige Baumschwämme und einige jüngere, um Färbevergleiche herzustellen. Und – zu meiner besonderen Freude – entdeckte ich Samtfuß-Kremplinge. Allerdings nur diese beiden Exemplare, d. h. trocknen und warten…

Samtfußkremplinge

Die essbaren Grünspan-Träuschlinge gehören aufgrund ihrer Farbe mit zu meinen Lieblingspilzen, auch wenn ihr Geschmack nicht gerade erhebend ist. Mir macht es einfach Spaß, ein buntes Pilzgericht zuzubereiten, in dem es tief violette, aber auch giftgrüne Pilze gibt. Hier ein besonders hübsches Exemplar…

Grünspan-Träuschling

Auch wenn ich diesmal ausschließlich Pilze zum Färben sammelte, waren die Körbe der anderen Pilzsammler auch mit essbaren Pilzen gut gefüllt. Schön war es, die Begeistungsrufe von Torsten, dem Chef des Rehnaer Pilzvereins, durch den Wald schallen zu hören. Begeisterungsfähigkeit ist wohl eines der entscheidendsten Merkmale, um jung zu bleiben, nicht wahr!?

Danke, Alex, für Dein geteiltes Wissen! Gelernt habe ich u. a., dass die Nebelgrauen Trichterlinge oder Graukappen oder Nebelkappen, die wir früher zu Hause nach Abkochen im Mischpilzgericht gegessen haben, heute zu den Giftpilzen gezählt und als krebserregend eingestuft werden. O.k. – damit sind sie vom Speiseplan gestrichen.

Und zum Abschluss ein Fundstück, das mich als Gestaltungstherapeutin ganz besonders freut…

Fundstücke des Waldkindergartens

5 Kommentare:

Woolly Bits hat gesagt…

die farben sind toll - aber noch mehr begeistern mich bei den pilzen die tollen namen! gruenspan traeuschlinge und nebelgraue trichterlinge, das hoert sich schon nach herbstlichem wald an, oder?:)) wenn man schon keinen hat - kann man wenigstens dann und wann mal davon traeumen... viel spass mit deinen neuen funden!

Bettina (aus irland, wo das wetter eigentlich ideal fuer pilze sein muss, dauernd feucht:(()

Els hat gesagt…

Wow Jana, es ist hoch interessant zu sehen womit man so färben kann!
Die Dahlien sind sowieso super, aber dass man damit auch noch solche schöne Farben kriegt ist echt toll!!!
Bei uns (Holland) darf man aber keine Pilze suchen (d.h. pflücken) ....

Jana Muchalski hat gesagt…

@Bettina: Ja, die Namen lassen mich auch oft schmunzeln. Am liebsten mag ich Phallus impudicus ;) Und dass das Innere der Stinkmorchel-Eier essbar ist, finde ich irgendwie unheimlich...

@Els: Wie... Pilze sammeln verboten? Warum das denn??? Da würde ich aber jammern!

Zu den Dahlien: Ja, das gibt wirklich schöne Orange-Töne. Meine sind ja in diesem Jahr recht zahm, aber schau mal bei Sabine Lavendelblau. Da siehst Du, wie kräftig sie auch färben können.
http://lavendelblau.blogspot.com/2011/08/dahlientestfarbung.html
Sooooo schöööööön!

Einen gemütlichen Abend Euch!

Jana, beim Pilze zerkleinern und trocknen...

Sara lechner hat gesagt…

so wunderschön! diese farben sind genial. jetzt merke ich, was es bedeutet, wenn man in einer stadt wohnt und keinen zugang zu pflanzen hat!

Gifelt hat gesagt…

Che bello! Vera arte!
Giulia