…nutzte ich, um mich in Dankbarkeit von den Frauen zu verabschieden, mit denen ich seit gut anderthalb Jahren die Jahreskreisfeste feierte.
Jetzt wird hier im Häuschen mit der Wollwerkstatt die Tür für einen neuen Frauenkreis geöffnet. Damit erweitern sich die Kreise. Mein Wunsch ist es, dass wir Frauen gemeinsam durch Zyklen und Zeiten gehen, einander dabei begleitend und unterstützend zur Seite stehen, uns über die jeweilige Zeitqualität und unser ganz persönliches Erleben austauschen, mit uns selbst und miteinander in einen immer tieferen Kontakt kommen, das Leben genießen und feiern. Unsere große Lehrerin ist die Natur. Wir werden uns inspirieren lassen, eigene hilfreiche Rituale entwickeln und unserem Alltag Zauber verleihen.
Auch wenn der Abschied ein wenig traurig war, freue ich mich auf den neuen Kreis.
Das Schnitterinnenfest… Ich habe diese Zeitqualität ganz achtsam wahrgenommen - in mir und um mich herum. Nicht nur in der Natur geht es gerade darum, mit einem klaren Schnitt die Ernte zu sichern und Kräuter auf dem Höhepunkt ihrer Kraft zu schneiden. Es geht um den Einsatz nötiger und nützlicher Aggression. Es geht um klare Entscheidungen. Auch viele Menschen um mich her werden derzeit an die Pflicht zur Selbstfürsorge erinnert und haben mit Abgrenzung zu tun. Spannend… Da stellt sich mir die Frage, ob größere Krisen vermeidbar sind, wenn wir bereits kleine Anzeichen ernst- und wichtig nehmen und aus dem Denken in das Handeln kommen. Das werde ich weiter untersuchen.
Momentan war und bin ich viel draußen unterwegs. Gestern im Wald traf ich zum ersten Mal auf Hirschkühe mit ihren Kälbern – ein Kahlwildrudel. Ich stand ganz still und lauschte, da traten sie aus dem Dickicht. Was für eine Begegnung! Meine tiefe Verbundenheit mit der Natur hält an.
Ich sammelte Kräuter, hängte sie in der Küche zum Trocknen auf…
…und verarbeitete sie dann teilweise weiter. Für meinen Vater und seine Frau stellte ich einen großen Kranz aus Schafgarbe, Labkraut und Beifuß her – ein duftender Kranz als Schutzsymbol nach gesundheitlichen Krisen.
Aus den gleichen Kräutern band ich Kräuterstäbe für Schutz- und Reinigungsräucherungen. Auch sie sind als kleine Geschenke gedacht.
Aus frischen Blüten und Olivenöl setzte ich Johanniskrautöl an. Noch steht es in der Sonne und gewinnt zunehmend an roter Farbe…
Für mich band ich einen kleinen Kranz aus Beifuß – einem meiner Lieblingskräuter – und füllte ihn mit den Samenständen der Kokardenblume. Dieser natürliche Tischschmuck ziert jetzt unseren Esstisch.
Ich band kleine Weizengarben und stellte sie in die Fenster...
…um meiner Dankbarkeit für eine reiche Ernte in vielen verschiedenen Bereichen Ausdruck zu verleihen.
Allabendlich zum Sonnenuntergang schwimmen wir eine Runde im See und lauschen den Geräuschen um uns her.
Auch wenn der Herbst bereits herüberweht und der See jeden Tag ein wenig kälter wird - noch ist Sommer…