Als ich vorgestern per Email von Alex – dem wohl jüngsten geprüften Pilzsachverständigen der Deutschen Gesellschaft für Mykologie – eine Email bekam und er mich fragte, ob ich mit zur Pilzwanderung kommen wolle, sagte ich schnell zu.
(Gedankensplitter zwischendurch: Klug oder nicht - denn ich hatte mir am vergangenen Wochenende durch zu viel Garten- und sonstige Arbeit einen Hexenschuss geholt, von dem ich die ganze Woche etwas hatte. ABC-Pflaster begleiteten mich heiß durch Tage und Nächte.)
Ich bin froh, noch einmal dabei gewesen zu sein. Bewegung an der frischen Luft tat und tut mir gut und im Wald ist es einfach zu jeder Jahreszeit schön, aber in dieser ganz besonders. Danke für die Geschenke! Ich bekam nämlich gleich zwei Kiefern-Braunporlinge und eine Zinnoberrote Tramete…
Für diese knapp 400 Gramm Wolle verwendete ich 40 Gramm der getrockneten Kiefern-Braunporlinge. Das Foto bleibt leider um Längen hinter den Originalen zurück. Die Farben haben ein Leuchten in sich, das ich einfach nicht ins Bild kriegen konnte.
Ich sammelte außerdem weitere grünblättrige Schwefelköpfe…
…alten Hallimasch, einige sehr alte rotrandige Baumschwämme und einige jüngere, um Färbevergleiche herzustellen. Und – zu meiner besonderen Freude – entdeckte ich Samtfuß-Kremplinge. Allerdings nur diese beiden Exemplare, d. h. trocknen und warten…
Die essbaren Grünspan-Träuschlinge gehören aufgrund ihrer Farbe mit zu meinen Lieblingspilzen, auch wenn ihr Geschmack nicht gerade erhebend ist. Mir macht es einfach Spaß, ein buntes Pilzgericht zuzubereiten, in dem es tief violette, aber auch giftgrüne Pilze gibt. Hier ein besonders hübsches Exemplar…
Auch wenn ich diesmal ausschließlich Pilze zum Färben sammelte, waren die Körbe der anderen Pilzsammler auch mit essbaren Pilzen gut gefüllt. Schön war es, die Begeistungsrufe von Torsten, dem Chef des Rehnaer Pilzvereins, durch den Wald schallen zu hören. Begeisterungsfähigkeit ist wohl eines der entscheidendsten Merkmale, um jung zu bleiben, nicht wahr!?
Danke, Alex, für Dein geteiltes Wissen! Gelernt habe ich u. a., dass die Nebelgrauen Trichterlinge oder Graukappen oder Nebelkappen, die wir früher zu Hause nach Abkochen im Mischpilzgericht gegessen haben, heute zu den Giftpilzen gezählt und als krebserregend eingestuft werden. O.k. – damit sind sie vom Speiseplan gestrichen.
Und zum Abschluss ein Fundstück, das mich als Gestaltungstherapeutin ganz besonders freut…