...bildet das Tor, durch das wir in die dunkle Jahreshälfte schreiten. Tag und Nacht sind gleich lang. Wir haben unsere Zellen und Herzen an der Sommersonne gewärmt und Farben und Düfte gespeichert. Es ist eine Zeit des Dankens, des Innehaltens am Punkt des Gleichgewichtes, um Bilanz zu ziehen und uns zu fragen, welche Samen aufgegangen und zu kräftigen Pflanzen herangewachsen sind, welche Früchte wir in diesem Jahreslauf haben ernten dürfen und welche Samen auch nicht aufgingen. Denn nicht alle Samen reifen und auch das ist ganz NATUR-lich.
Das abnehmende Licht beschenkt uns mit einer besonderen Intensität und gibt einen Vorgeschmack auf den goldenen Oktober. Die tief stehende Sonne durchleuchtet das sich bunt färbende Laub und sorgt für Licht- und Farbspiele, an denen ich mich einfach nicht satt sehen kann.
Ich nutzte einen freien Tag zum Umherstreifen, um Hagebutten zu ernten...
...und zu besonders köstlicher Marmelade zu verarbeiten.
Bereits beim Pflücken schnitt ich die Früchte in Hälften.
Später zu Hause entfernte ich die Kerne und trocknete sie, um sie als Kernles-Tee weiterzuverarbeiten. Die Jahreskreisfrauen werden heute zur Begrüßung diesen wunderfeinen Tee genießen können.
Die gewaschenen Hagebuttenhälften...
...köchelten mit ein wenig Wasser weich, wurden durchpüriert und durch ein feines Sieb gestrichen. Das so gewonnene Mark kann so genossen oder auf verschiedene Weise weiterverarbeitet werden. Ich erhielt ein einziges 400-Gramm-Glas Hagebuttenmarmelade. Einige Stunden Lebenszeit und Sonnenkraft sind darin und machen die Marmelade besonders wertvoll.
Vor drei Wochen schickte ich die Einladung zum Jahreskreisfest an die Frauen. Wie immer war sie mit auf das Fest einstimmenden Alltagsaufgaben angereichert. Die erste lautete:
Schreibe
Dir selbst einen Brief des Dankes und der Würdigung! Beachte dabei auch
die vielen kleinen Dinge des Alltages, die Du häufig als
selbstverständlich ansiehst. Was hast Du gelernt, getan, bewältigt? Was
hast Du begonnen, beendet, erreicht? Wofür sagst Du Dir selbst aus
tiefstem Herzen DANKE?
Und die zweite:
Sammle Beeren, Blätter, Früchte, natürliche Schätze und fädle sie als Zeichen der Fülle auf ein stabiles Band. Dieses Schätze-Sammelsurium bringe bitte mit zum Fest.
Wir werden uns hier im Häuschen treffen und dann gemeinsam loswandern zu dieser Linde.
Unter ihrer Krone werden wir im Kreis zusammensitzen, den Redestab die Runde gehen lassen, singen und tönen, ein kleines Feuerchen in einer Mini-Feuerschale entzünden, die ich mir von meiner Tochter geborgt habe. Wir werden speisen und uns austauschen, mit Dankbarkeit unsere Schätze in die Linde hängen und uns und das reiche Leben feiern.
Als ich die Linde besuchte und das Fest im Geiste vorbereitete, fand ich eine kleine Feder und schenkte sie dem Baum. Wem sie wohl einmal gehörte?
Edit: @Anita sprach - einem Fasan...
Edit: @Anita sprach - einem Fasan...
Und auf dem Rückweg begegnete mir dieses Geschöpf...
Es ist irgendwie unwirklich, den hier in NWM frei und wild lebenden Nandus gegenüberzustehen und soooo schön, wenn unsere Blicke sich begegnen.
Einen schönen Herbst wünsche ich Dir.
AntwortenLöschenAber die Feder sieht eher wie eine Fasanenfeder aus? Wir haben hier wilde Fasane und ich finde von immer mal wieder Federn - die genau so aussehen wie Deine fotografierte.... Habe schon einen ganzen Strauß davon hier und verarbeite sie ab und zu in Naturarbeiten oder lasse sie einfach als Schmuck mit herumstehen.
Danke, Anita! Hab mir gerade mal Fasanenfedern angeschaut. Das war ein guter Tipp. Auch Dir einen schönen Herbst!
AntwortenLöschenHerzlich
Jana
ha, ich muss auch die zweite ladung hagebutten bearbeiten! allerdings die dicken aus dem garten, weil die mehr hergeben und leichter aufzuschneiden sind. inzwischen haben wir soviele, dass es fuer viele glaeser reicht - die man auch ganz gut verschenken kann, weil die meisten leute sich die arbeit nicht machen wollen. allerdings werde ich diesmal auch aufgesetzten damit probieren, weil wir soviele haben!
AntwortenLöschenhier ist es heute sehr irisch herbstlich = windig und nass, grau in grau. aber das ist ok, weil ich auch reichlich drinnen zu tun habe:) geniess die herbsttage!
Bettina
Was für tolle Herbstimpressionen :)
AntwortenLöschenIch wünsche dir eine schöne Herbstzeit :)
Herzliche Grüße aus der Eifel - Petra
Wunderschöne Zeit wünsche ich Euch, wäre gerne dabei
AntwortenLöschenMmmmm die Saison der Fülle .... !!!
AntwortenLöschenDankbarkeit .... JA
Danke dir, Jana
(ich freue mich mit euch (aus der Ferne ;-) ...)
Ein schöner Blogpost! Wie geht denn Kernlestee? Das würde mich interessieren.
AntwortenLöschenLieben Gruß
Gabi
Die Nandus! Ich erinnere mich an sie. Wie wir ihnen auf dem Weg zu dir das erste mal begegneten. Habt ein schönes Fest!
AntwortenLöschen@Gabi: Du fragst, wie Kernlestee geht. Ich habe vier Esslöffel getrockneter Hagebuttenkerne mit gut einem Liter kaltem Wasser übergossen und ca. 10 Stunden weichen lassen. Eine halbe Stunde vor dem Beginn des Jahreskreisfestes gab ich die Kerne mit Einweichwasser auf den Herd und lies sie 20 min. köcheln. Danach durch ein feines Sieb abgegossen und durch ein noch feineres Sieb gegeben, damit auch die letzten Härchen aus dem Tee gefischt werden. Der Tee schmeckte den Frauen sehr gut - fruchtig, sehr vanillig und süß.
AntwortenLöschenDa fallen mir gleich unsere Hagebutten-Müslitaler wieder ein... Und dass Kernles-Tee geht, das werde auch ich probieren! Die langsame Verarbeitung von kleinen Früchtchen - wertvolle Zeit, meditativ geradezu. Ich mag das mehr und mehr. Eure Jahreszeitenrituale berühren mich jedes Mal sehr... Lieben Gruß Ghislana
AntwortenLöschenLiebe Jana, noch eine Frage zu den Hagebutten, trägst du Handschuhe beim Auseinandernehmen? Ich bisher nicht, aber nun wollte ich mit den Kindern was machen und habe gelesen, man sollte wegen Allergie-Gefahr Handschuhe tragen... Bin mir nun unsicher geworden... Danke! Lieben Gruß Ghislana
AntwortenLöschen@Ghislana: ...gerade erst Deinen Kommentar gesehen und freigeschaltet. Ja, ich habe auch ohne Handschuhe gearbeitet, denn mit Handschuhen kann ich einfach nicht so gut wahrnehmen. Allerdings haben sich die Juckhärchen in meinen Fingerzwischenräumen festgehakt und es juckte lange und fürchterlich. Deshalb werde ich bei der nächsten Hagebuttenaktion Handschuhe tragen - das ist doch das geringere Übel.
AntwortenLöschenHerzlich
Jana
Danke, liebe Jana, dann werde ich das auch so machen, auf jeden Fall mit den Kindern... LG Ghislana
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