Während einiger Jahre meines Lebens - genauer vom 9. bis zum 18. Lebensjahr -
hatte ich einen immer wiederkehrenden Traum, der mir auch heute noch in allen bedeutsamen Einzelheiten präsent ist:
Ich träumte, ich sei bei
dem Besuch einer Tropfsteinhöhle von meinen Eltern im Inneren der Erde vergessen worden. Vorher waren wir zusammen mit einer Reisegruppe durch verschiedene Gänge
gegangen, haben die Stalaktiten und Stalagmiten bestaunt, trugen alle einen Regenponcho, auf den es heruntertropfte,
sahen eine Hexenfigur, die als automatisierte lebensgroße Puppe einen
Backschieber in den Händen hielt, geformten Brotteig in einen
Lehmbackofen hinein- und später die gebackenen Leibe wieder herausholte.
Die Besucher der Höhle konnten diese Brote kaufen. Auch gab es eine
riesige Ritterrüstung, die in einer Wandnische stand und weitere
Attraktionen, die ich nicht mehr erinnere. Irgendwann wurde die Höhle
geschlossen, wurden die Lichter gelöscht. Es gab nur noch einen feinen
irrisierenden Hauch von Licht. Ich war allein in der Fast-Dunkelheit
unter der Erde und hatte Angst. Sie schnürte mir Brust und Kehle zu, so
dass ich kaum atmen konnte. Da sah ich, dass die Ritterrüstung lebendig wurde, ihren
Platz in der Wandnische verließ und mit metallisch knirschenden
Geräuschen in den Tiefen der Höhle verschwand. Mit wild klopfendem Herzen
drückte ich mich in die Höhlenwand und hoffte, nicht gesehen zu werden.
Dann wurde auch die Hexe lebendig, stieg aus der automatisierten Haltung heraus, band
sich die Schürze ab und hängte sie an einen Haken. Sie nahm sich einen
Brotleib und verließ den Ofenbereich. Ich zitterte vor Angst und wollte in der Höhlenwand verschwinden, als sie mich bereits entdeckt hatte. Mit freundlicher Stimme und liebevollem Blick sprach sie mich an und fragte: Was tust du denn hier? Hast du dich verlaufen? Ich antwortete: Meine Eltern haben mich vergessen. Daraufhin bot die Hexe mir an, mich mit in ihr Zuhause zu nehmen. Sie sagte, dass ihr Mann, der Hexenmeister, sicher schon ein Abendessen gekocht hätte, dass ich mit ihnen essen und dort übernachten könne und früh am Morgen, wenn die Höhle erneut für Besucher geöffnet würde, brächte sie mich zum Eingang. Die Hand der Hexe fühlte sich warm und stark an, der Hexenmeister war freundlich, die warme Suppe und das frisch gebackene Brot schmeckten köstlich, im Kamin brannte ein lebendiges Feuer und das Bett, in dem ich schlafen durfte, war weich und warm. Wie noch nie zuvor in meinem Leben fühlte ich mich geborgen, gehalten, getragen und gewollt...
Hier endete mein Trost-Traum - mitten im Gefühl von Geborgenheit und Wärme... Diesen Traum träumte ich immer wieder in besonders herausfordernden Situationen in meinem Kinder- und Jugendlichenleben, immer dann, wenn ich mich ohnmächtig ausgeliefert fühlte und verzweifelt war. Das Besondere an diesem Traum war die erlebte Wandlung aus der Angst in die Geborgenheit. Später genügte es schon, mich in der Höhle wiederzufinden, um zu wissen: Gleich ist alles gut... Seither verbinde ich norddeutsches Flachlandpflänzchen mit Höhlen tiefste Geborgenheit. Höhlen gibt es hier jedoch nicht.
(Durch meinen Wiederholungstraum habe ich die Kraft der Träume erfahren und erstmals verstanden, dass es nicht nur eine Ursache und somit einen kausalen Aspekt der Träume gibt, sondern dass diese Phänomene Sinn und Ziel und damit auch einen finalen Aspekt besitzen. Und deshalb arbeite ich in den Coachings auch soooo gern auf Seelenzentrierte Weise mit Träumen (KLICK).)
Deshalb war einer der berührendsten Momente im Schwarzwaldurlaub unser Besuch in der Bärenhöhle. Ich war so von Dankbarkeit erfüllt und es gab wunderbarerweise eine Zeit, in der Rainer und ich ganz allein in einem Raum der Höhle waren. In diesen Augenblicken kamen Töne aus meiner Kehle - Töne der Dankbarkeit an unsere wunderbare Erde. Rainer hatte - ohne dass ich es mitbekam - sein Handy auf Aufnahme gestellt...
(Durch meinen Wiederholungstraum habe ich die Kraft der Träume erfahren und erstmals verstanden, dass es nicht nur eine Ursache und somit einen kausalen Aspekt der Träume gibt, sondern dass diese Phänomene Sinn und Ziel und damit auch einen finalen Aspekt besitzen. Und deshalb arbeite ich in den Coachings auch soooo gern auf Seelenzentrierte Weise mit Träumen (KLICK).)
Deshalb war einer der berührendsten Momente im Schwarzwaldurlaub unser Besuch in der Bärenhöhle. Ich war so von Dankbarkeit erfüllt und es gab wunderbarerweise eine Zeit, in der Rainer und ich ganz allein in einem Raum der Höhle waren. In diesen Augenblicken kamen Töne aus meiner Kehle - Töne der Dankbarkeit an unsere wunderbare Erde. Rainer hatte - ohne dass ich es mitbekam - sein Handy auf Aufnahme gestellt...
Liebe Jana,
AntwortenLöschendas sieht und hört sich so stimmig an, ich bin tief berührt.
LG
Bettina
Welch ein berührender Augenblick, liebe Jana - Gänsehaut pur!!!
AntwortenLöschenLieben Inselgruß
Kerstin
Wunderschön und berührend.
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