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Samstag, 30. Juli 2016

Jahreskreisfest Lammas, Lughnasad oder das Schnitterinnenfest...

Diese Worte schrieb Christine (KLICK) heute früh (wir feiern immer an einem Freitag, der in zeitlicher Nähe des Festes liegt) an uns alle: 

"Ihr lieben Frauen, ich bin immer noch tief bewegt von unserem gestrigen Zusammensein. So viel Liebe und Verständnis sind wieder geflossen. Und das Wäldchen hat uns so wundersam behütet. Wie freue ich mich über die besungenen Kräuter. Die Mitte war ein Traum, das Essen ein Genuss... das Kerzenlicht ist noch immer in mir präsent. Ihr seid alle so feinfühlig und großartig und wunderschön. Ich freue mich sehr auf unser Wiedersehen. Ich grüße und küsse Euch mit all meiner Liebe!"
  
Nachdem ich lange nicht mehr über unsere Jahreskreisfeste geschrieben habe, wird es Zeit, dem, was mich tief im Herzen erfüllt, auch hier im Blog wieder mehr Raum zu geben. Dazu gehört das gemeinsame Durch-das-Jahr-gehen unserer Frauengruppe mit Hilfe der Jahreskreisfeste. Es ist soooo heilsam, die Zyklen der Natur im Außen wahrzunehmen, um die inneren Zyklen leichter annehmen und verstehen zu können. 

Das Schnitterinnenfest - ein Mondfest zum abnehmenden Mond... 

Es ist das erste Erntefest im Jahr, markiert die Kornernte und bringt uns in Kontakt mit Fülle und Überfluss. So viele Früchte, die reif sind, Kräuter, die geerntet werden wollen und längst damit begonnen haben, Ihre Samenstände auszubilden. Damit erinnern sie uns daran, die Fülle im Moment zu genießen, aber auch vorzusorgen, Samen für die kommende Saat zu pflücken, um auch in Zukunft wieder ernten zu können. Von allem ist gerade viel vorhanden und will für kargere Zeiten haltbar gemacht werden. Wir sind aufgefordert, den Sommer in Form von Marmeladen und Gelee, Saft und Früchten etc. einzukochen, um auch im Winter genießen zu können. 

Die Zeitqualität dieser Phase zeigt uns jedoch auch, dass mitten in die Fülle hinein ein trennender Schnitt getan werden muss. Finden wir den rechten Zeitpunkt für die Ernte nicht, kann sie verderben. Das Abgrenzen und Nein-Sagen, das Beenden unguter Zustände und Situationen im Innen wie im Außen gehört ebenso in diese Zeit. Und so ist es nachvollziehbar, dass in der Redestabrunde, in der wir Frauen unser tiefstes Fühlen miteinander teilten, auch genau diese Themen auftauchten. Tränen durften fließen und versiegten wieder. Sie führten uns in das lebendige Strömen der Gefühle zurück.

Wir feierten das Fest im Wald inmitten eines Kreises aus hoch gewachsenen Bäumen. 


Zuerst schwärmten wir aus, jede machte sich mit diesem Naturflecken vertraut und sammelte schöne Dinge, mit denen wir gemeinsam unsere Mitte schmückten. 

 

Ich hatte rote und schwarze Tücher als Untergrund sowie eine Kerze in einer geschlossenen Laterne mitgebracht und vorher schon zwei kleine Ährengebilde gebunden, um das Korn als Grundlage für unser Brot zu würdigen. Mit Blättern, Farnspitzen, Ästen, Moos und Federn, Beeren und den schönen Schalen der Bucheckern komplettierte sich unsere Mitte und wurde immer schöner. Die Sonne sank...


Mit Salbei räucherten wir uns und die Mitte und mit einem kleinen Ritual verbanden wir uns mit den Himmelrichtungen und den zugehörigen Qualitäten und eröffneten den Kreis. Nach der so berührenden Redestabrunde gönnten wir uns die Bewegungsmeditation der vier Himmelsrichtungen mit den Schwerpunkten Zentrierung und Abgrenzung. Dabei wurde es dunkel.


Im Kerzenlicht holte anschließend jede Frau IHRE in Vorbereitung auf das Fest gesammelte und getrocknete Pflanze heraus und sprach über ihre Erfahrungen mit ihrem Kraut, wir gaben (fast) alle Kräutlein in eine Tüte, mischten sie durcheinander und stellten sie in die Mitte. Danach betönten und besangen wir sie aus dem Herzen und der Wald mit einigen seiner Bewohner sang mit, bevor sich jede Frau mit der speziellen Jahreskreiskräutermischung zum Räuchern versorgte. (Das Jakobskreuz- oder -greiskraut war auch dabei, wurde erforscht, hatte seine Berechtigung und besondere Bedeutung, kam aufgrund der Giftigkeit aber nicht mit in die Räuchermischung.) Inhalt unserer Mischung sind Klette, Schafgarbe, Lavendel, Johanniskraut, Frauenmantel, Labkraut und Salbei. Natürlich bedachten wir auch die beiden Frauen, die diesmal nicht dabei waren. 

Dann gab es ein köstliches Nachtmahl, bestehend aus Falafel, Rohmilch- und Ziegenkäse, einer mit Käsecreme und gegrilltem Gemüse gefüllten Fladenbrotecke für jede Frau, Süßkartoffelchips und veganen Pizzakartoffeln. 

Zum Abschied und Dank ließen wir die beiden Kornährengebilde im Wald zurück. Inzwischen war es Nacht geworden...

 

4 Kommentare:

  1. Schön!
    Danke für dein teilhaben lassen.

    LG
    Bettina

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  2. Schön ein wenig hineinfühlen zu können in eure Runde im Jahreszeitenrhythmus... Tolle Bilder dazu... Lieben Gruß Ghislana

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  3. Ach, Jana...wie nah ich Dir bin...

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  4. Ich finde es gut, wie du solche Rituale pflegst und auch mit anderen teilst.
    Liebe Inselgrüße
    Sheepy

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Lieben Dank und herzliche Grüße von Jana