Seiten

Montag, 2. November 2015

Jahreskreisfest Samhain

 

Mitte Samhain

 

Wechselnde Pfade, Schatten und Licht, alles ist Gnade. Fürchte Dich nicht! (Baltischer Hausspruch)

Am vergangenen Freitag trafen wir uns wieder in unserer Frauenrunde, um Samhain, das Ahnen- und Dunkelfest miteinander zu begehen. Unsere diesmal recht reduzierte Mitte war mit schwarz gefärbtem Leder ausgelegt und einem Efeukranz geschmückt. Den Osten markierten drei Rabenfedern, den Süden ein golden eingefasstes Licht, den Westen drei Muscheln und den Norden ein schwarzer Stein. In der Mitte stand die große Kerze, die uns bei jedem Fest begleitet. Die Schoten mit den roten Samen stammen von unserer Magnolie im Garten. Was für faszinierende Gebilde…

Magnoliensamen

Herbst... Dunkelzeit... Rückzugszeit... Ahnenzeit... Zeit des Abschieds... des Trauerns... des Loslassens...

Nach einem Willkommen mit Zistrosentee und Eichelmehl-Küchlein…

Eichelmehl-Küchlein

begannen wir den Abend mit einer Salbeiräucherung zur Einstimmung und Reinigung. Danach wurde der Ritualraum eröffnet, die Himmelsrichtungen, Elemente, Ahnen und unterstützenden Spirits dankend eingeladen. Besonders wurde der Nordwesten geehrt, in dem das Jahreskreisfest des Dunkelmondes angesiedelt ist.

Es schloss eine Redestabrunde an, in der jede Frau das teilen konnte, was sie in dieser Zeit bewegt. Themen waren der Rückblick auf das Jahr, Trauer und Tod, Abschied und Loslassen, Krisen und ihre Bewältigung  sowie anstehende Veränderungen. Wir gedachten S., die nicht dabei sein konnte und kürzlich ihre Mutter für immer verabschieden musste... Wie viele berührende Runden unser Redestab schon gehört hat!  

Danach sangen wir den baltischen Hausspruch, der den Blogpost eröffnet, als Lied und später auch als Kanon. Wie schön und wie tief!

Anschließend hatte jede Frau die Möglichkeit, mit einem ganz persönlichen Anliegen schamanisch zu reisen und ihre Ahnen aufzusuchen. Es gab einen Atem-Teil, in dem wir unsere Energie aufbauten, einen Tanz-Teil, die anschließende Trommelreise und eine Stille-Zeit. Nachdem sich jede Frau ihre Erfahrungen im Jahreskreisbuch notiert hatte, um sie nicht zu verlieren, erzählten wir einander davon. Wow!

Das gemeinsame Speisen band die materielle Welt wieder stärker ein. Es gab diverse Köstlichkeiten, die unseren Ahnen gut gemundet hätten: Karotten-Halva, Flohsamenbrot mit Hummus, Baguette mit veganen Aufstrichen, Kohleintopf mit Rindfleisch, Ingrids Herbsteintopf (KLICK), Brennessel-Kaviar, Georgischen Rote-Bete-Salat… Nachdem wir gemeinsam abgewaschen und aufgeräumt hatten, machten wir ein Feuer. Jede hatte ein Stück Holz mitgebracht und sich vorher Gedanken gemacht, was sie loslassen will und kann. Wir saßen in der Runde, sahen in die Flammen und die Glut, beobachteten das eigene Holzstück und die Art und Weise, wie die lebendig zuckenden Flammen es verzehrten. Stille

Vor einer abschließenden Redestabrunde hatte jede Frau Gelegenheit, etwas in ihr Leben einzuladen, das den durch das Loslassen frei werdenden Raum füllen kann. Dieser Wunsch wurde mit in das Feuer geworfenen, hell auflodernden Bärlappsporen bekräftigt. Dann blieb uns nur noch, den Kreis wieder zu öffnen und uns in Dankbarkeit für diese wundervolle Runde voneinander zu verabschieden. Inzwischen war es nach Mitternacht…

Zur Wintersonnenwende sehen wir uns wieder…

5 Kommentare:

  1. Vielen Dank für's Dabeisein-Dürfen, liebe Jana. Es ist immer wieder interessant, wie gefeiert wird. Wie schön, dass Köstliches und Gesang so viele Feste schmücken.
    Der baltische Spruch ist sehr schön, und ich hätte euch sehr gern singen hören.
    Bis bald mal,
    Angelika

    AntwortenLöschen
  2. Dein Magnoliensamen-Foto hat mich an Magnolienengel erinnert. Daraus entstand mein heutiger Blogbeitrag: http://jademond.de/kreativ/magnolien-engel/

    AntwortenLöschen
  3. Was für eine schöne Ritualrunde mal wieder liebe Jana. Geniesse auch immer solche Frauenrunden mit Besinnung, Achtsamkeit und Wertschätzung. Hast du vielleicht ein Rezept, für die Eichelmehl-Küchlein die sehen lecker aus. Herzliche Grüße ins Mecklenburgische aus dem Brandenburger Land Anke

    AntwortenLöschen
  4. @Angelika: Ja, ich lese auch sehr gern darüber, wie andere Kreise die Jahreskreisfeste begehen. ;)

    @Ramona: Die Magnolie ist schon ein beeindruckender Baum. Dass sie auch noch für Engel sorgt...

    @Anke: Ich habe nach Sindys Rezept gebacken: http://unkrautgourmet.blogspot.de/2015/09/oakenshield-der-eichenschild-zum-essen.html Allerdings sind meine Küchlein nicht zerlaufen. Warum auch immer...

    Herzlich

    Jana

    AntwortenLöschen
  5. Was für eine tiefe Runde. Danke fürs EinBisschenDabeiSeinDürfen... Liebe Grüße Ghislana

    AntwortenLöschen

Ich freue mich über deine Worte!
Mit dem Hinterlassen eines Kommentares bestätigst du, dass du die Datenschutzerklärung gelesen hast.
Lieben Dank und herzliche Grüße von Jana