zu schaffen, an dem meine Vorfahren einen sichtbaren Platz haben, der in meinen ganz normalen Alltag integriert ist, war mein Vorhaben für den Dunkelzeiturlaub. Dafür nahm ich ein altes dreigeteiltes Küchenbord, das in der Schweriner Wohnung quer über dem Küchentisch hing und hier im Häuschen bis jetzt im Schuppen sein staubiges Dasein fristete, löste die Schubladen und die Verankerungen heraus und grundierte es weiß. Die noch feuchte Farbe nahm ich mit zusammengeknülltem Zeitungspapier wieder ab, so dass keine einheitliche weiße Fläche, sondern eine ganz lebendige Oberflächenstruktur entstand.
Es ist ein mobiles Regal, das einfach auf dem Boden steht und jederzeit den Ort wechseln kann. Momentan steht es in der Werkstatt. Das Lichtnest und die Gestaltung des oberen Bordes hatte ich Euch hier ja schon gezeigt.
In einem weiteren Fach haben sich zwei Tagpfauenaugen auf einem Stück Baumrinde niedergelassen. (Ich bemalte Zeichenkarton mit Acrylfarbe, schnitt die Schmetterlinge aus und faltete die Flügel ein wenig zusammen.) Ein Jahr vor meiner Geburt brachte meine Mutter Zwillinge zu früh zur Welt. Sie lebten nur ganz kurz. Meine Lebensgeschichte ist eng mit meinen verstorbenen Zwillingsbrüdern verwoben. Ich ehre die beiden Seelen an diesem Ort.
Daneben liegt eine Scheibe Wacholderholz und duftet. Darauf befindet sich ein unscheinbarer Stein mit Loch. Ich fand ihn bei der Gartenarbeit in der Erde und fädelte ein Lederband hindurch. Diesen Stein trage ich ab und an als Kette, wenn ich Erdenkraft besonders nötig habe.
Im mittleren Fach stehen Fotos meiner Großeltern väterlicherseits.
Die Geschichte der Vorfahren mütterlicherseits erschließe ich mir gerade erst…
Die bemalte Schachtel mit dem transparenten Deckel ist für auf Zettelchen geschriebene Gedanken, Fragen oder Wünsche reserviert. Noch ist sie leer.
Im unteren Fach liegt eine filigran verzweigte Wurzel, die ich aus dem Feuerkorb meiner Schwester rettete. Sie füllt das Fach völlig aus. Verwurzelt sein…
Ja, liebe Anneli, Cambras Buch “Verwurzelt fliegen” – ich bekam es im Mai zum Geburtstag – hat mich auf tiefster Ebene erreicht und wirkt in mir fort. Ein Akt der Synchronizität – das richtige Buch zur richtigen Zeit…
Jana, drück mal in Deinem Bericht
AntwortenLöschenauf den Vermerkt "hab ich Euch ja
hier "Schon" gezeigt. Ist bestimmmt
nicht in Deinem Sinn.
Lieber Gruß aus dem Schwabenland
Gabi
Jana, ich bin´s schon wieder.
AntwortenLöschenJetzt kommt es bei dem Wort "eng"
Gruß Gabi
Liebe Jana! Ich finde es ganz wunderbar, wie du deine "Ahnen" ehrst,vor allem auch deine beiden Geschwister. Ich glaub es ist in der griechischen Sprache so, dass Schmetterling übersetzt 'psyche' heißt. Ich glaub unsere verstorbenen Familienangehörigen sind uns näher, als wir manchmal ahnen.
AntwortenLöschenLG, Marion
@Gabi: Was meinst Du? Bei mir ist alles ganz normal...
AntwortenLöschen@Marion: Danke.
Also bei mir ist auch nichts "hinterlegt!" - Alles okay!
AntwortenLöschenDieses Buch habe ich leider nicht, obwohl es mich auch schon mehrfach magisch angezogen hat. Wenn ich jetzt Deine "bearbeitung" sehe und Deine Werke, dann kann ich nur sagen, ich weiß wohl , warum mich dieses so anzieht. Es ist eine Form des tiefergehens als normalerweise, wo wir immer nur an den Oberflächen kratzen... ( Mein Opa erzählte leider auch erst kurz vor seinem Tod einige seiner "Geschichten". Ich habe vorher nie richtig gefragt! Wie dumm von mir. Jetzt finde ich es sehr traurig, nicht mehr zu wissen!
Liebe verwurzelte Grüße Tinki
Hallo Jana,
AntwortenLöschenentschudige bitte. Es lag an meinem
PC. Hab mir einen Drojaner eingefangen.
Lieber Gruß Gabi
Liebe Jana,
AntwortenLöschenso verwurzelt und geerdet - aus der Vergangenheit und ebenso im Jetzt: du hast eine so wunderbare Art das auszudrücken, bzw. umzusetzen. Als Erdentier fühle ich mit und nach.
Deine Schmetterlinge berühren mich sehr - Kimara heißt in der Urfassung aus dem afrikanischen Schmetterling. Für mich die Verbindung zur Freiheit und Leichtigkeit - für dich ist es die Verbindung zu deinen Brüdern.
Verwurzelt fliegen lassen
Ein wunderbares Stück eigener Geschichte - ich danke dir für das (Mit)Teilen.
Claudia