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Mittwoch, 16. November 2011

Wende-Cacheur

Das sind die Vorderansichten der vier Tragemöglichkeiten:

Cacheur 5

Cacheur 4

Cacheur 3

Cacheur 6

Zwei Rückseiten:

Cacheur Rückseite 1

Cacheur Rückseite 2

Beide Ansichten komplett:

Cacheur 1

Cacheur 2

Verschlossen wird dieses Kleidungsstück mit Kiltnadeln. Verwendet habe ich alles, was mir zwischen die Finger kam: Merinowolle extrafein, handgesponnenes Garn, handgefärbten Vorfilz, gefärbten Wensleydale-Vorfilz, Löckchen des gleichen Schafes, Morhairlocken, Seidenstückchen, Nadelfilz, schwarze Baumwollspitze, Garnreste aus der Strickkiste…

Montag, 14. November 2011

Transparent- oder Leuchtfilz

Wensleydale-Löckchen mag ich sehr – zum Einfilzen als Randabschlüsse, aber auch als halbtransparenten Filz für Lampen und Lichter aller Art. Dieser Lampenbezug besteht ausschließlich aus Wensleydale-Wolle.

Lampenfilz

Meine Werkstatt ziert außerdem ein Rollo aus diesen Fasern. Die noch grün belaubten Apfelbäume im Nachbarsgarten verraten, dass es jetzt schon ein halbes Jahr vor dem Fenster hängt. Es lässt sich hoch- und runterrollen, so dass es das gesamte Fenster bedeckt. Es ist schlicht und verfügt über keinerlei weiteren Schmuck als die besondere Textur der Löckchen. Jetzt, da die Heizung unter dem Fenster schon ein wenig heizt, tanzen die Löckchen in der warmen Luft. Schööön!

Fensterfilz

Mein zweiwöchiger Dunkelzeiturlaub ist vorbei. Heute ist mein wieder erster Arbeitstag. Eine gute Woche wünsche ich Euch und uns!

Samstag, 12. November 2011

Die Novembersonne…

…lockte mich hinaus auf einen Spaziergang. Ich ging ihr entgegen…

Novembersonne

Schatten

Ab und an winkte ich meinem treuen Begleiter zu  - dem langen Schatten, der mir folgte… Das Thermometer zeigte wenige Grad unter Null. Wie deutlich der Reif die Strukturen der gefallenen Blätter nachzeichnete. Es war, als wolle er auf eine ganz besondere Schönheit hinweisen, sie noch einmal hervorheben – bevor sie der Vergänglichkeit anheim fällt…

Reif

Ich kletterte auf einen grün bemoosten Hochstand und sah in die Ferne. Nebel lag vor dem Wald. Dort war es noch diesig und feucht.

Ferne

Die vor Wind und Kälte schützende Rückwand des Hochstandes hatte ein Astloch. Wie sonst auch, konnte ich mich entscheiden, worauf ich meinen Blick richtete…

Astloch nah

Astloch fern

 

 

 

 

 

 

Still war es… In der Ferne bellte ein Hund. Dann flogen die Kraniche vorbei. Kennt Ihr ihren unverwechselbaren Gesang? Ein Zauber…

Kraniche

Als ich vom Hochstand herunterkletterte, leuchtete mich mein Wende-Cacheur an. Frisch gefilzt und zum ersten Mal ausgeführt…

Cacheur gefilzt

Die roten Löckchen flüsterten mit den ebenso roten Hagebutten…

Hagebutten

…Schlehen mischten sich ein…

Schlehenhecke

Schlehen nah

(Erstaunlicherweise gibt es hier kaum (Rund-)Wege. Will ich wieder im Häuschen ankommen, ohne den gleichen Weg zurückzugehen, muss ich irgendwann mitten durch ein Feld.)

Manchmal tut es gut, Spuren zu folgen, die andere bereiteten…

Spuren

Ein Blick zurück…

Gold

Ein Blick auf den Boden…

Sonne verwandelt

Die Sonne verwandelte den Reif in funkelnde Wassertropfen – genauso schön!

Sonntag, 6. November 2011

Filzteppich Blütenmandala

Blütenmandala Filzteppich

Mit diesem Teppich habe ich eine Blüte gefilzt, die alle Jahreszeiten hindurch erblüht. Sie misst ca. 0,92m im Durchmesser und wiegt 650g. Der tragende Grund besteht aus einer Merino-Bambus-Mischung Für die Oberflächengestaltung stellte ich mir zur Weiterverarbeitung einen Vorfilz aus extrafeiner Merinowolle her. Der Teppich ist natürlich nicht nur für den Boden geeignet, sondern kann genauso gut eine Wand, einen großen runden Tisch oder die Mitte einer Gruppe schmücken.

Samstag, 5. November 2011

Für Ingrid: Ingwermöhren, Basilikumbohnen, Sesamtopinambur

Bunter Gemüseteller

Liebe Ingrid, wie versprochen, kommt hier das Rezept der

Ingwermöhren…

Zutaten:

Möhren, Karotten oder Wurzeln (wie meine Oma zu sagen pflegte), Frischen Ingwer, Rohrzucker, Butter, Gemüsefond oder Brühe, Salz, Pfeffer

Zubereitung:

Möglichst am Tag vorher zubereiten, damit das Ingweraroma die Möhren durchdringen kann. Dafür die Möhren in fingerdicke Schrägstücke schneiden, je nach Geschmack 2 – 5cm Ingwer schälen und in feine Scheibchen schneiden. Zwei Esslöffel Rohrzucker im Topf karamellisieren lassen, bis er eine schöne Farbe bekommen hat. Dann etwas Butter unterrühren, Ingwer und Möhren dazugeben,  im Karamell wenden, mit Meersalz und frisch gemahlenem Pfeffer würzen, rechtzeitig mit Fond oder Brühe ablöschen, ca. 5 Minuten dünsten, dann den Herd ausstellen, ab und an umrühren, am nächsten Tag erwärmen, lauwarm als Salat oder heiß als Gemüse servieren.

Und weil ein bunt gefüllter Gemüseteller dreifach lecker ist, folgen hier die

Basilikumbohnen

Zutaten:

Grüne Bohnen, Basilikum (am besten die Blüten des Strauchbasilikums), Zitronensaft, eine Knoblauchzehe, Olivenöl, Meersalz, Pfeffer

Zubereitung:

grüne Bohnen putzen und halbieren, in Salzwasser bissfest dünsten, eine kräftige Marinade aus Zitronensaft, Olivenöl, fein gewiegtem Basilikum bzw. Basilikumblüten, Meersalz und frisch gemahlenem Pfeffer ansetzen, die noch heißen Bohnen unterheben und durchziehen lassen

…und zum Schluss (aus dem Garten gebuddelt):

Topinambur mit Sesam

Zutaten:

Topinamburknollen, Zitronensaft, Olivenöl, Salz, Pfeffer, Sesam

Zubereitung:

Topinambur schälen und in Scheiben schneiden, in Salzwasser 5 Minuten bissfest dünsten, eine Marinade aus Zitronensaft, Olivenöl, Mehrsalz und frisch gemahlenem Pfeffer ansetzen, Topinamburscheiben unterheben, durchziehen lassen, Sesam in einer Pfanne ohne Fett anrösten, über das Gemüse geben und servieren

Guten Appetit!

Donnerstag, 3. November 2011

Die stille Zeit, die dunkle Zeit…

…begann für mich mit Samhain, dem Fest der Ahnen. Zum ersten Mal feierte ich diesen Tag mit gleichgesinnten Frauen. Danke für die Einladung, die Initiative, den R025aum, das wohlig wärmende Feuer im Ofen, die üppig gestaltete Mitte und die schöne Atmosphäre, Martina! Danke für die gemeinsame Fahrt, Ingrid! Danke für die Raku-Schale, Dorit! Danke für den geschlossenen Wiedersehenskreis, Uta! Wir werden gemeinsam durch das Jahr gehen, um in und mit der Natur die Jahreskreisfeste zu feiern. Danke, Oma Käthe… Und DANKE, dass sich mein Wunsch nach einem stärkeren Eingebundensein und nach in Gemeinschaft gelebten Ritualen so schnell erfüllt.

Loslassen… Die Natur lebt es vor. Der Baum lässt die Blätter fallen, um in Winterstille die neuen Knospen vorzubereiten, noch unsichtbar, noch nicht fühlbar.

Passend zum Thema will ich Euch eine gefilzte Gestaltung mit dem Titel “Ströme” zeigen, die nach dem Tod meines Schwiegervaters und der Geburt meines jüngsten Neffen entstand und seitdem in meiner Werkstatt hängt. So nah beieinander, fast gleichzeitig das Hinein ins Leben und das Heraus aus dem Leben…

Ströme 2

Loslassen… Wie schwer es mir oft fällt, genügend Vertrauen in das in Zyklen verlaufende Leben zu haben und bis ins Knochenmark hinein die Gewissheit sinken zu lassen, dass nichts bleibt, wie es ist und alles ist, wie es ist.

Loslassen… Grundannahmen, Urteile, Ängste und Befürchtungen, aber auch Hoffnungen gehen zu lassen, da sie selten mit eben diesem Augenblick, sondern häufig mit bereits vergangenen (oder in der Zukunft liegenden) Erfahrungen zu tun haben. Dieses Wissen ist ein Wissen, was zwar meinem Kopf zur Verfügung steht, das ich jedoch nur in besonderen Momenten aus Leib und Seele heraus bejahend fühlen kann.

Loslassen… Vom hohen Anspruch an mich selbst und  demzufolge auch an andere Menschen. Stattdessen wünsche ich mir, mit liebevollerem Blick auf die eigene (und fremde)  Fehlbarkeit und unsere Schatten zu schauen. Und ich werde mich meiner löchrigen Familiensaga zuwenden, um mich mit mir noch unbekannten Wurzeln vertrauter zu machen.

Die stille Zeit, die dunkle Zeit… eine Zeit, in der Fragen mir bedeutsamer sind als Antworten. Während die Fragen  einen neuen Raum eröffnen, schließen die Antworten eine Tür und wirken eher begrenzend und einschränkend.

Loslassen… heißt auch, Unsicherheit und Nichtwissen zuzulassen, die (vermeintliche) Kontrolle aufzugeben und ganz in DIESEM zitternden Herzschlag zu sein.

Ströme