...fühle ich mich soooo unendlich reich beschenkt, dass es dafür kaum Worte gibt. Was für ein Labsal, im Kreis von wertschätzenden und zugewandten Frauen ganz einfach die zu sein, die wir sind. Mit allem, was uns ausmacht - Freude und Trauer, Fragen und Irritationen, der unbändigen Lebensfreude, aber auch mit einer frisch ausgelösten Kränkung, die eine alte Kränkung freilegt und der Bearbeitung zugänglich macht, der Angst vor Ablehnung, der Sehnsucht nach Abenteuer und Ursprünglichkeit, dem Wunsch nach tiefer Verbundenheit, Authentizität und Heilung.
Wir waren im Fuchsgang und dann mit Eulenblick im Wald unterwegs, fanden eine vom Sonnenlicht angestrahlte Lichtung, die uns dazu einlud, uns ganz bewusst ins Licht und in den Mittelpunkt zu stellen. Das war für einige Frauen gar nicht einfach. Und doch ist es so heilsam, sich wichtig zu nehmen und auf die eigenen Bedürfnisse und Grenzen liebevoll zu achten.
Wir sangen ganz viele Lieder am Lagerfeuer...
Wir durften gleich am ersten Tag den Seeadler bestaunen, der über den Platz flog. Die Kraniche waren ebenso präsent wie die Schwarzspechte mit ihren lustigen Flug- und anderen Rufen, aber auch Ringelnatter, Libellen in den unterschiedlichsen Farben, Zauneidechse, Wespenspinne und Raupe, immer wieder der blaue Blitz = der Eisvogel, die Biber mit ihren vielfältigen Spuren, die Waschbärfamilie, die allabendlich die Campküche nach Köstlichkeiten durchsuchte und noch sooo viele Gefiederte, Vierbeinige und Krabbeltierchen. Überpräsent war das Volk der Mücken und hat uns echt herausgefordert.
Meine schönste Tierbegegnung war das gemeinsame Schwimmen mit einem Biber durch den See. Er war so nah, dass ich seine Schnurrhaare sehen konnte. Ich war beinahe hypnotisiert und bin in immer gleicher Entfernung neben ihm hergeschwommen. Magie pur!
Wir kamen in tiefen Kontakt mit den Pflanzenleuten, indem wir die Brennnessel dankbar zu Schnüren verarbeiteten, die Samen ernteten, trockneten und über unseren morgendlichen Haferbrei streuten.
Wir schnitten Beifuß, streiften Blätter und Samenstände von den Stängeln, ließen sie im Schatten trocknen und rollten sie zu Kügelchen als Räucherware.
Und wir bauten Rasseln aus der Rohhaut eines Hirsches. Dafür fand jede Frau ihren ganz besonderen Griff im Wald, der beschnitzt, geschmirgelt und geölt wurde. Wir füllten die Rasseln mit dem Sand der Gegend, damit sie in Form trocknen und gaben dann kleine Steinchen vom Seeufer hinein, schmückten sie mit gefundenen Federchen oder gesägten, fein geschliffenen und geölten Amuletten oder Muscheln. So entstanden Rasselunikate, die die Frauen nun auf ihrem weiteren Weg begleiten und an die besondere Zeit im Camp erinnern dürfen. Hier sind sie noch nicht ganz fertig, sondern bereit, zum Trocknen aufgehängt zu werden.
Und so sah unsere Draußenwerkstatt aus...
Ich danke Euch Frauen für Euern Mut, Euch auf Unbekanntes einzulassen, für Eure offenen Herzen, die schmutzigen Füße, die zerzausten Haare, die liebevolle Zugewandtheit, die geteilten Worte und die leuchtenden Augen.
Und ich danke Euch, liebe Teamfrauen Alex und Janka...
Tief berührt und voller Liebe grüßt Euch
Jana
P. s. Die wertschätzenden Feedbacks der Frauen verlangen nach einem Extrapost, denn dieser ist schon soooo lang...