In diesem Jahr dauerte mein Dunkelzeiturlaub besonders lange an und auch das Auftauchen geht langsam und Schritt für Schritt. Heute
früh saß ich mit einem Lupinenkaffee im Garten und sah dem Tag beim
Erwachen zu. Die Vögel zwitscherten und drängelten sich im
Futterhäuschen. Ein kleiner geflügelter König hüpfte bodennah durch die
Sträucher und ließ mich lächeln. Das Leben kehrt gerade sehr zurück. Und
so kehre auch ich wieder hierher zurück und belebe meinen still
gewordenen Blog neu. Es wird immer wichtiger für mich, meinen inneren
Impulsen sehr klar zu folgen, mein Ja und mein Nein zu leben und genau
hinzuspüren, was für mich wann stimmig ist.
Ich nehme die Zeitqualität als echt herausfordernd wahr. Die Welt dreht sich sehr schnell, die Energie ist laut und schrill, Angst nimmt einen großen Raum ein, wobei die Angst viele verschiedene Mäntel oder Überschriften trägt. Eine besondere Herausforderung ist es für mich, trotz all dieser Energien in meiner Mitte zu bleiben und/oder - wenn ich dort herausfalle, was mir immer wieder passiert - mich wieder neu zu zentrieren. Seit vielen Jahren sehe oder höre ich nun schon keine Nachrichten mehr, denn ich will selbst entscheiden, worauf ich meine Aufmerksamkeit ausrichte. Und es ist eine kontinuierliche Übung, mich vom Schmerz der Erde und all ihrer Geschöpfe berühren zu lassen, jedoch nicht im Leiden und in der Ohnmacht stecken zu bleiben, sondern mich immer wieder auf das auszurichten, wo ich wirksam sein kann. Auch wenn mir das mal mehr, mal weniger gut gelingt - das ist meine Intention.
Zum Beispiel spüre ich fast körperlich, wie sich der nicht vorhandene Winter auswirkt. Und obwohl ich weiß, dass ein Hadern mit dem was ist sozusagen einem Kampf gegen das Leben gleichkommt, beunruhigen mich der im Februar blühende Löwenzahn und die Färberkamille, die den ganzen Winter durch neue Blüten austrieb... Aber auch hier wieder die Frage: Was kann ich bewirken - hier und jetzt?
Eine Antwort ist, dass ich mich seit Jahresbeginn zu 100% pflanzlich ernähre. Um mich nicht zu überfordern, läuft mein Ernährungsexperiment erstmal ein halbes Jahr. Währenddessen werde ich spüren und reflektieren, was sich in mir verändert und daraus ableiten, wie ich weitergehen will. Und jetzt lasse ich mich noch ein wenig vom Vogelgezwitscher erreichen...
Hab einen schönen Tag!
Herzlich
Jana