…konnten wir Frauen nicht direkt am 2. August feiern. Dafür trafen wir uns am vergangenen Dienstag bei Martina. Zu Beginn nahm sich jede Frau einen Korb und ging für 20 Minuten in die nähere Umgebung, um Wildkräuter und Blumen für die Mandala-Mitte des Festes zu sammeln. Um meine Dankbarkeit für die üppig wachsenden Färbepflanzen in meinem Garten auszudrücken, legte ich auch Dahlienblüten in die Mitte. Zur Würdigung der Kornernte hatte ich einen Kranz aus Weizen gewunden, der hier jedoch unter den vielen Funden verborgen ist.
Lammas oder Lughnasadh ist nicht nur die Zeit der Reife, Ernte und Dankbarkeit, sondern auch die Zeit der Überprüfung von dem, was bleiben soll und dem, was sich verabschieden muss. Nicht darf, sondern muss… Es geht auch im übertragenen Sinne darum, die Sichel anzusetzen und einen klaren Schnitt auszuführen, sich von dem abzugrenzen, was die eigene Entwicklung behindert und sich aus Situationen zu nehmen, die eher schaden als unterstützen. Es ist die Zeit für ein deutlich ausgesprochenes NEIN. Das bestätigte unsere Eingangsrunde, in der jede Frau über das berichtete, was sie aktuell bewegt.
Die anschließende Paarübung war auch sehr eindrucksvoll: Eine Frau bekam mit einem Tuch die Augen verbunden; die andere führte sie zu den verschiedensten Kräutern. Die wurden nun mit allen anderen Sinnen erlebt – befühlt, gerochen, geschmeckt und erkannt. Danach wurde getauscht. Was für eine intensive Erfahrung! Nein – keine Brennesseln oder Disteln…
Die Kräuter, die auf dem oberen Foto im Korb liegen, sammelten wir anschließend, denn Doris, unsere Wirtin Wundermild hatte ihren Zaubertopf, einen Thermo-Mix, mitgebracht und zeigte uns, wie sie eine rohköstliche Wildkräutersuppe zubereitet. Und die ist wahrlich roh-KÖSTLICH! Doris bietet übrigens Kräuterwanderungen an. Die nächsten Termine sind der 12. und 26. August. 10.30 Uhr geht es am Haus 3 in 23974 Neu Nantrow los. Wer sich anmelden möchte oder Interesse an einer Einführung in die Vitalkost hat, kann Doris unter folgender Telefonnummer erreichen: 038426-20343. Es lohnt sich auf alle Fälle!
Aber nicht nur Doris ist eine begabte Köchin, auch die anderen Frauen brachten schmackhafte und fantasievolle Köstlichkeiten mit: Kristine überraschte mit gefüllten Hagebutten in Holunderblütenöl…
Uta hatte eine Zucchinipizza gebacken…
Diese Pflaumen…
…wurden von Martina im leckeren Kuchen verarbeitet…
Nur meinen Salat aus grünen Bohnen, mit Zitronensaft, Knoblauch und den Blüten der in meinem mobilen Kräutergärtlein gerade blühenden Kräuter gewürzt, habe ich zu fotografieren vergessen. Dafür gibt’s für Euch noch ein Bild von Martinas Suppenteller…
Auch wenn diesmal nur fünf Frauen dabei sein konnten, war es ein schönes Fest und ich lerne von Mal zu Mal mehr über den Zyklus von Werden, Wachsen und Vergehen.
Das Allerschönste war für mich jedoch das Übernachten unter freiem Himmel. Martina und ich schliefen auf einem (selbst gebauten) Trampolin mit Blick in die Sterne. Zwei Sternschnuppen sah ich, bevor ich einschlummerte. Der Kater lag zusammengerollt auf meinen Füßen. Die Geräusche der Nacht hörten sich ganz vertraut an. Nicht einmal die zwei kleinen Regenschauer konnten mir die Freude verderben. Ich erwachte dankbar an einem guten Morgen mit Blick auf die tanzenden Zweige der Trauerweide und drei nickende Sonnenblumen.
Danke, Martina!
Ein sehr schöner Beitrag !
AntwortenLöschenVorallem ein deutlicher Anstoß, genau zu überlegen ( nein, man weiß es schon), wo der Schnitt anzusetzen ist und es kein Vorschlag ist sondern ein Bekenntnis zum Nein.
Herzliche Grüße, Angela
Unwahrscheinlich schön Jana !!!
AntwortenLöschenDanke schön für diese Geschichte von euer Fest ! (Mmmmmmm, ich hätte gerne mitgefeiert ... brauche zu manches auch "a clean cut" ....!)
fast miterlebt, so schön hast Du geschrieben, liebe Jana, danke
AntwortenLöschencsilla
Ein schönes Beisammensein!
AntwortenLöschenEin klares Nein sagen, wenn es notwendig ist. In diese Situation kommen wir immer wieder Mal.
Eure Köstlichkeiten sehen lecker aus.
LG lykka
Liebe Jana,
AntwortenLöschenich liebe Deine Berichte über Frauenbewusstsein einer ganz besonderen Art ♥ - da wiederhole ich mich immer wieder, aber ich bin auch immer wieder aufs Neue davon begeistert!
Gleich an sich gezogen hat mich das Bild mit den gefüllten Hagebutten. Vollkommen neu und bisher völlig unbekannt für mich! Wie haben sie geschmeckt? Süß oder salzig? Waren sie roh oder gegart? Aufregend! Sehr sehr aufregend und nicht zuletzt auch anregend ;).
Herzliche Grüße Dir,
Ev
Danke für deinen Bericht. Das was gehen MUSS, das ist ein Thema, was mich auch umtreibt. Ich zögere und zaudere da sehr. Dein Beitrag wird mit Sicherheit auch bei mir Wirkung zeigen. Danke!
AntwortenLöschenLG
Sabine
Oh Jana - nicht nur das, was Du tust, sondern auch das, was Du schreibst und erzählst, ist sehr inspirierend und anregend ... Ich denke immer wieder, wie einzigartig Du und Dein Blog sind! Danke!
AntwortenLöschenLieben Dank an Euch für Eure Worte! Es freut mich, dass auch solche Erlebnisse mit Euch zu teilen sind. Ich habe nämlich viel mehr Lust "vollständiger" zu bloggen und es nicht nur auf das Textile zu beschränken. Gibt es doch so viel mehr, was das Leben kostbar sein lässt...
AntwortenLöschen@Ev: Die Hagebutten haben wir roh genossen. Sie wurden nur von ihrem Innenleben befreit und mit kräftig gewürztem Frischkäse herzhaft gefüllt. Selbst schmeckten sie fruchtig-knackig-süßlich. Das Holunderblütenöl, in dem sie eine Weile ziehen konnten, gab ihnen den letzten Pfiff. Sehr lecker!
Liebe Grüße
Jana
Ihr seid so eine tolle Frauengruppe. Da kann man ja richtig neidisch werden auf so viel Frauenkraft. Schön zu lesen. Sehr inspirierend.
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