Sonntag, 23. Dezember 2012

Wintersonnenwende, Jul

Wie versprochen, gibt es hier einen kleinen Rückblick auf unser Fest zur Wintersonnenwende. Wir Frauen trafen uns diesmal bereits nachmittags, was ganz schön war, weil wir uns noch bei (dem wenigen zu dieser Zeit vorhandenen) Tageslicht sahen. Martina hatte bereits ein Feuer entzündet.

Feuer Wintersonnenwende

Zur Reinigung und Segnung, um aus dem so ganz unterschiedlichen Alltag beim Ritual der jeweiligen Zeit und im Jetzt anzukommen, begannen wir auch dieses Fest mit einer Räucherung, luden dann die Kräfte der Himmelsrichtungen, die Elemente und die dazugehörigen Qualitäten zu uns ein.

Die Ahnengefäße hatte ich inzwischen im Tonofen geschrüht und wieder mitgebracht. Wir schlugen sie in mehrere Lagen Zeitungspapier ein und gaben in die Gefäße und die Zwischenräume zwischen Tongefäß und Zeitung Hobelspäne und Holzwolle.

Gefäß zum Schmauchen vorbereitet

Danach legte jede Frau ihr Gefäßpaket mit einem individuellen Spruch ins Feuer, um es zu schmauchen. Durch die im Feuer vorhandene wechselhafte Atmosphäre – Oxydation/Reduktion – entstehen die typischen Verfärbungen, auch Brennbacken genannt.  Hobelspäne, Holzwolle, Zeitung unterstützen diese Phänomene.

Gefäß im Feuer

Mit den eigenen Händen aus Erde und Wasser gemacht, an der Luft getrocknet, im Feuer gehärtet, den Ahnen geweiht…

Anschließend ging der Redestab die Runde und jede Frau erzählte, wo sie im Moment gerade steht. Letztlich wurde das bereits ein Jahresrückblick. Auffällig war, das 2012 für beinahe jede Frau ein starkes, wildes Jahr war, in dem sich vieles verändert hatte, Krisen die Entwicklung angeschubst hatten, Trennungen  durchlebt wurden, aber auch berufliche Veränderungen einen großen Platz einnahmen.

Anschließend hatte diese besondere Zeitqualität Raum und wir tauschten uns darüber aus. Martina erzählte noch etwas zum traditionellen und mythischen Hintergrund. Mit der Wintersonnenwende feiern wir das Fest, an dem die Sonne an ihrem tiefsten Punkt steht und nun zur Umkehr kommt, die längste Nacht des Jahres und der kürzeste Tag vergehen und nach und nach kehrt das Licht zurück. Jeden Tag wird es zwei bis drei Minuten länger hell sein. 

In einer weiteren Runde benannte jede Frau das, wovon sie sich verabschiedet, was im vergangenen Jahr zurückgelassen und nicht mit über die Schwelle genommen wird. Die Absicht wurde mit ins Feuer gegebenen Bärlappsporen bekräftigt.

Bevor wir ins Haus gingen, sangen wir noch einige Lieder. (Wer von Euch schöne Lieder zum Jahreskreis kennt, kann sie gern teilen. Wir sind gerade dabei, unser Repertoire zu erweitern und suchen nach neuen Impulsen.)

Die Zeit am Feuer hatte uns hungrig gemacht, so dass wir unseren Ablauf kurzerhand änderten und zunächst die mitgebrachten Köstlichkeiten verspeisten. Es gab pikanten Orangensalat mit Zwiebeln, Pfeffer, Olivenöl, Mozzarella und frischem Rosmarin…

Pikanter Orangensalat

…einen Salat von großen Bohnen, zweierlei Rohkostbrote – süß und herzhaft, Doris’ rohen Rettichaufstrich = geraspelter schwarzer Rettich mit Mandelmayonnaise, Mozzarella mit Tomate, Zwiebelkuchen, Miniavocados, getrocknete Apfelringe, Stollen und Kräutertee.

Getafel

Hier auch für Euch die schöne Möglichkeit, das vergangene Jahr, die eigenen Erfahrungen und Leistungen würdigend zu betrachten. Wir haben es nun schon zum zweiten Mal auf diese Weise getan…

Du brauchst ein großes Zeichenblatt mindestens A3, noch besser A2 und bunte Stifte. Mit einer Farbe wird die Jahreszahl in die Mitte geschrieben. Mit der nächsten Farbe kommen nun die Namen der in diesem Jahr für Dich wichtigen Menschen auf das Blatt. Mit einer weiteren Farbe werden die bedeutsamen Erfahrungen und Ereignisse aufgeschrieben. Die eigenen Leistungen können noch eine letzte Farbe bekommen. So ist ein Jahr auf den beinahe ersten Blick zu erfassen. Damit und mit ein wenig Gesang beschlossen wir unser Jahreskreisfest.

Geschmauchte Gefäße

3 Kommentare:

Seraphinas Phantasie hat gesagt…

Da habt ihr ein wunderbares Wintersonnenfest gefeiert in Eurem Kreis, mit allem, was dazu gehört. Da wäre ich gern dabei gewesen...
Viele Grüße und ein schönes "Julfest" wünscht Dir Synnöve

Nula hat gesagt…

Liebe Jana,

vielen Dank, dass du uns teilhaben lässt an dem wunderbaren Fest.

Ich wünsche Dir nun eine schöne Weihnachtszeit mit vielen besonderen Momenten, Begegnungen, Überraschungen,...

Liebe Grüße
Nula

Miriam hat gesagt…

Vielen Dank für deinen Bericht zum Julfest, es ist immer eine Freude, deinen Blog zu lesen!
Ich wünsche dir ein schönes Weihnachtsfest, ruhige Feiertage im Kreis der Familie und einen guten Anfang für 2013!

Viele liebe Grüße aus Salzburg,
Miriam