Samstag, 10. Dezember 2011

Schwesterliches Adventstrommeln

Wie ich mich freue! Gleich werden zwei meiner Schwestern mit ihren Familien zum adventlichen Trommeln und Singen  ins Häuschen kommen.

Kürzlich feierten wir gemeinsam mit einem Frauenfest die erste Menstruation meiner Nichte. Ich hatte ein kleines Ritual vorbereitet und die Mitte mit den Farben der verschiedenen Weiblichkeitsaspekte geschmückt, auch die Elemente bedacht, 28 selbst gemachte Schwimmkerzen in Walnusshälften…

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…und Djemben mitgebracht. Das Trommeln hat meinen Schwestern so gefallen, dass wir uns dem heute noch einmal ausgiebig widmen wollen. Schööön! (Mir gehört nämlich nur eine der Trommeln, eine andere meiner Tochter und die sechs übrigen muss ich nach der Weihnachtsfeier in der Klinik wieder an die Musiktherapeutin zurückgeben. Sie borgte mir die Instrumente liebenswerterweise aus, damit ich mit Patienten einige Rhythmen einstudieren kann, die wir zur Weihnachtsfeier aufführen werden.)

Es gibt kaum etwas Schöneres, als sich zugehörig und gleichzeitig einzigartig zu fühlen. Das ist das, was wir erleben können, wenn wir einen Rhythmus trommeln, irgendwann ein Solo spielen, dabei vom gemeinsamen Rhythmus getragen und gehalten werden, um im Anschluss in den gemeinsamen Rhythmus zurückzukommen. Ich liiiiebe es!  Euch wünsche ich ebenfalls ein schönes drittes Adventswochenende!

14 Kommentare:

frau kreativberg hat gesagt…

Was für ein schönes Ritual... ich denke oft darüber nach, wie es wohl einmal für meine drei Töchter wird. Ich hatte nie Schwestern und stelle mir das irgendwie so besonders und unvergleichlich wertvoll vor...
eine schöne Zeit miteinander! maria

stephanie hat gesagt…

Toll !

luciebeebee hat gesagt…

es soll bestimmt mehr gefeiert werden!

Corinna Nitschmann hat gesagt…

Ach, hört sich das alles herrlich an! Ich habe gerade gestern tief geseufzt, weil mein geliebtes Brüderlein und meine liebe Schwägerin in Deutschland wohnen, so weit weg...

Ev hat gesagt…

Das hört sich wirklich toll an! Und auf Deinem Bild alles so liebevoll zusammgestellt!
Glückliche Nicht!
Herzlichst,
Ev

Anonym hat gesagt…

Das ist sooo toll. Es ist so ein schönes Gefühöl, als Gemeinschaft zusammenzusitzen und zu musizieren. Ein Menstruationsfest wünsche ich mir auch für meien Tochter, wenn's mal soweit ist. Hast du da ein paar Literaturtipps zum Reinlesen? (ich habe nur das von Lucia Francia)

Katarina hat gesagt…

Liebe Jana,
oh, ich erinnere mich an die erste Menstruation meiner Tochter! Ich hatte ebenfalls ein kleines Ritual für sie vorbereitet, ausserdem bekam sie aus diesem Anlass ihren ersten Weissgoldschmuck... Sie erzählt bei Gelegenheit heute noch davon und hat die Idee an eine ihrer Freundinnen weitergegeben, die mit ihrer älteren Tochter dann auch so ein Weiblichkeitsritual feierte. Ich finde es so wichtig, die Menarche als wichtiges Ereignis positiv zu würdigen - das bleibt in den Erinnerungen hängen und erinnert bei allfälligen Mens-Schmerzen die jungen Frauen an die grösseren Zusammenhänge. Toll!
Damals - das ist jetzt über 18 Jahre her! - nahm ich mit meiner Tocher an einem Trommellager teil (Mamadi Keita war gerade in der Schweiz); wir spielten beide Djembé. Dein Bericht macht Lust, das zu reaktivieren... mal sehen!
Herzlichen Dank und liebe Grüsse,
Katarina

Malimaunikat hat gesagt…

Hallo Jana, da wäre ich gern bei gewesen, das war bestimmt wunderschön. Dein Foto spiegelt so viel Liebe und Wärme wieder. So ein Ritual, finde ich Klasse. Ich wünsche dir einen schönen 3. Advent

Manja

Schattenspinner hat gesagt…

Oh, wie schön! Auch das Ritual zur Menstruation - ich hoffe, dass das noch viel mehr Frauen für ihre Töchter oder andere in der Familie oder im Freundeskreis machen. Das verändert für die Mädchen den Umgang mit dem eigenen Körper immens!
Einen schönen 3. Advent wünsche ich Dir!
Liebe Grüsse
Inge

Jana Muchalski hat gesagt…

Guten Morgen, Ihr Lieben und DANKE für Eure Worte!

@Jademondin: Ja, das "Drachenzeit" von Luisa Francia kenne ich auch. Meiner Nichte schenkte ich das Buch "Rubinrote Zeit - Beginn der Menstruation. Erinnerst du dich ..." Frauen im Alter von 19 bis 90 erzählen" von Julia Becket und ein Paper blank zum Füllen mit den eigenen Gedanken...

Das Ritual für meine Nichte lief so ab: Am Anfang gab es eine Reinigungsräucherung mit Salbei, damit jede Frau die im Moment nicht nötigen Gedanken loslassen und in diesem besonderen Augenblick ankommen konnte. Anschließend entzündete meine Nichte alle 28 Schwimmkerzen und gab damit jedem Tag des ersten Zyklus ihre Aufmerksamkeit. Auf ihrem Zimmer konnte sie den oder die Aspekte ihrer Kindheit auf einen Zettel schreiben, von denen sie sich verabschieden wollte und sich überlegen, in was sich diese Aspekte jetzt an der Schwelle zur Frau verwandeln sollen. In der Zwischenzeit zündeten wir draußen ein Feuer an und jede Frau nahm sich aus einer Schachtel mit roten Perlen aus den unterschiedlichsten Materialien eine oder mehrere. Die Mutter geleitete ihre Tochter dann zum Feuer und verabschiedete sie ganz bewusst aus einer Lebensphase, der Zettel wurde dem Feuer übergeben. Dann durchlief meine Nichte ein Tor aus Frauen. Sie hatte vorher Nadel und Faden bekommen. Jede Frau übergab ihr die Perlen mit guten Wünschen und Gedanken. Am Ende des Tores stand die Oma als älteste Frau der Runde und hieß die jüngste willkommen. Dann wurde gemeinsam getrommelt, Geschichten der eigenen Menstruation erzählt und die Geschenke übergeben. Gegessen wurde natürlich auch ;)

@Maria: Ja, Schwestern zu haben, ist wundervoll!

@Corinna: Obwohl meine Schwestern nicht gar so weit weg wohnen, fehlen sie mir auch oft. Eingebunden in den eigenen Alltag ist es oft schwer, Zeit miteinander zu verbringen...

@Katarina: Verwandte Seele! Ja, das Fest zur ersten Menstruation ist wirklich etwas ganz besonders Schönes. Vor 13 Jahren feierten wir mit meiner Tochter ein ebensolches Fest. ;) Frauen unterschiedlichen Alters trafen sich an der Ostsee, wir entzündeten ein Feuer, jede Frau erzählte von ihren Erfahrungen und Nina vergrub ein Symbol ihrer Kindheit am Strand. Sehr bewegend! Wir erzählen heute noch davon... Besonders auch davon, dass ein Polizist, der uns eigentlich eine Strafe wegen unerlaubten Feuermachens abknöpfen wollte, unverrichteter Dinge abzog, als er hörte, hier findet eine Menstruationsfeier statt ;))

Herzliche Grüße und einen schönen dritten Advent heute!

Jana

LadyRamone hat gesagt…

Entschuldige Jana, aber ich komme aus dem Grinsen nicht mehr raus, wenn ich mir vorstelle, dass wir Frauen mit unserer Periode sogar die Polizei in die Flucht schlagen... :-D

LG, mel

Jana Muchalski hat gesagt…

@mel: ;)

Anonym hat gesagt…

Danke für die ausführliche Antwort. Wow, klingt das toll. Da bekomm ich gleich Gänsehaut!

Anonym hat gesagt…

Vielen Dank für die ausführliche und persönliche Beschreibung! :-) Ich freue mich, wenn ich sehe, dass Weiblichkeit wieder gefeiert und willkommen geheißen wird und wenn gerade die Menstruation nicht verdammt, tabuisiert oder unterdrückt werden soll. Persönliche Übergänge bewusst zu begehen halte ich für sehr wichtig und leider geht das heute viel zu häufig unter.
Schwierig ist es aber auch für die Umgebung, dem Übergang mit Konsequenzen zu begegnen. Wird das Ende der Kindheit gefeiert, bedeutet das natürlich auch Folgen für den Alltag - Pflichten, aber auch Freiheiten und Eigenverantwortung kommen dazu. Das kann für die Eltern schwierig werden, weshalb so ein Ritual auch für sie selbst wichtig ist. Um so schöner, wenn die gesamte Familie an einem Strang zieht. Das ist sehr schön zu lesen, bin ganz begeistert. :-)